Apotheker ohne Grenzen (AoG) stellt mit einer ersten Arzneimittel-Lieferung an Kliniken in Syrien Medikamente im Wert von 70.000 Euro zur Verfügung. Dadurch wird die Versorgungsmöglichkeit der Krankenhäuser für die betroffene Bevölkerung aufrechterhalten. AoG-Teams vor Ort berichten von extremen Zerstörungen.
AoG arbeitet eng mit Multi Aids Programs (MAPs) in Gaziantep zusammen, um den Bedarf an essenziellen Arzneimitteln von zehn syrischen Kliniken in den kommenden Wochen zu decken. In der Türkei werden die Medikamente eingekauft und dann in den Nordwesten Syriens geliefert. Die bedürftigsten Kliniken können ihren Bedarf zusammen mit dem lokalen Partner ermitteln und mit AoG abstimmen.
„Durch diese wichtigen Lieferungen wird die Versorgungsmöglichkeit der Krankenhäuser für die betroffene Bevölkerung aufrechterhalten“, so AoG. Im Laufe der kommenden Woche können so Arzneimittel im Wert von 70.000 Euro an zehn Krankenhäuser im Norden Syriens verteilt werden.
Derzeit sind Teams der AoG Deutschland und Österreich vor Ort. Sie berichten von „extremen Zerstörungen“, aber zeitgleich auch von einem „bereits laufenden Prozess des Aufräumens und Wiederaufbaus“. Zudem habe der türkische Katastrophenschutz Afad an vielen Orten neben Zelten bereits Containerstädte aufgebaut, so AoG.
In der Hauptstadt der Provinz Gaziantep werden „zerstörte Gebäude bereits abgerissen, viele Straßen sind repariert“. Zudem seien alle stehenden Gebäude laut MAPs zweimal statisch geprüft worden, damit sich die Menschen in den Häusern wieder sicher fühlen können, so AoG. „Es beruhigt uns zu erfahren, dass es hier vor Ort keine Lücken in der medizinisch-pharmazeutischen Versorgung gibt. Unsere Entscheidung Mitte Februar den Emergency Medical Teams-Camp-Aufbau nicht voranzutreiben, sondern nach anderen Optionen der Unterstützung zu suchen, war die Richtige.“
Nach der Großlieferung an Medikamenten will AoG weiterhin mit MAPS zusammenarbeiten auch in einer Kooperation mit AoG Österreich. „Wichtig bleibt für uns, dass der Bedarf vor Ort und die Notwendigkeiten der Bevölkerung dabei im Mittelpunkt stehen müssen. Gerade auf syrischer Seite waren bereits vor dem Erdbeben viele Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen.“
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