Die Hilfsorganisation Apotheker ohne Grenzen (AoG) hat einen neuen Vorstand: Jochen Wenzel tritt als Vorsitzender in die Fußstapfen von Jochen Schreeck. Er habe großen Respekt aber freue sich auf die neuen Herausforderungen.
Auf der Mitgliederversammlung wurden vier weitere Positionen neu besetzt. Claudia Dirksen ist neu im Vorstand und Wenzels Stellvertreterin. Einsatzkraft Petra Isenhuth sowie die Regionalgruppenleiter Christine Kornblum aus Münster und Christian Splett aus Berlin sind ebenfalls neu im Vorstand. Schatzmeister Dr. Ralph Bültmann und Andreas Portugal sind bereits seit mehreren Jahren im AoG-Vorstand.
Wenzel ist sich seiner Verantwortung bewusst. Er habe sich nach vielen Überlegungen und Gesprächen dazu entschlossen, nach vier Jahren im Vorstand für das Amt des 1. Vorsitzenden zu kandidieren. „Mein Vorgänger Jochen Schreeck hat den Verein über 22 Jahre mit aufgebaut und hinterlässt große Fußstapfen. Ich habe sehr großen Respekt vor seiner Leistung sowie vor der Aufgabe als 1. Vorsitzender insgesamt. Genauso groß ist meine Freude, dieses Amt auszufüllen und gemeinsam mit dem neuen Vorstand, der mit engagierten Leuten besetzt ist, die bestehenden und neuen Herausforderungen anzugehen. Wir als Team wissen, dass wir uns dabei auf die Unterstützung der Geschäftselle, die fantastische Arbeit leistet, und unserer Mitglieder, die als Ehrenamtliche die große Stütze des Vereins bilden, verlassen können“, so Wenzel.
Im vergangenen Jahr sorgte die AoG-Hygienetütenaktion für viel Aufmerksamtkeit rund um den Verein. Gesammelte Spenden im Wert von 90.000 Euro ermöglichten es, spezielle Care-Pakete für Obdachlose zu packen. Darin befanden sich unter anderem Hygieneartikel wie FFP2-Masken, Desinfektionsmittel und Körperpflegeprodukte, um bedürftigen Menschen in der Pandemie zu helfen. Ein tragisches Ereignis war die Flut in Nordrhein- Westfalen und Rheinland-Pfalz. Die Spendenbereitschaft war enorm und ermöglichte es dem Verein, mit finanzieller Sicherheit, vor Ort agieren und aktiv helfen zu können.
Der Verein konnte in den vergangenen zwei Jahren ein überdurchschnittliches Wachstum verzeichnen und blicke auf eine positive Jahresbilanz von 2021 zurück. Schatzmeister Ralph Bültmann verkündete, dass der Verein zum zweiten Mal die Millionenmarke überschritten habe. Die Ausgaben beliefen sich 2021 mit 1,2 Millionen Euro erstmals auf eine Summe von über 1 Million Euro. 80,1 Prozent aller Ausgaben wurden für den ideellen Bereich der Vereinsarbeit, sprich Projekte und Projektbegleitung, ausgegeben. 2020 waren es 74,0 Prozent.
Das laufende Jahr stellt AoG insbesondere durch den Krieg in der Ukraine vor große Herausforderungen. Wenzel sieht den Verein gut aufgestellt und blicke zuversichtlich in die Zukunft: „Die letzten beiden Jahre haben, unter anderem bedingt durch die Pandemie und den Krieg in der Ukraine, zu großen Veränderungen im Verein geführt. Die Pandemie hat unsere Arbeit extrem erschwert. Apotheker ohne Grenzen bekommt jedoch großen Zuspruch von allen Seiten: Unsere Mitgliederzahl wächst kontinuierlich, wir bekommen großartige Unterstützung und es sind in den vergangenen Jahren viele neue Kontakte zu anderen Organisationen und Unternehmen entstanden. Wir als Apotheker ohne Grenzen werden weiterhin unser Bestes geben, um die Folgen der vielfältigen Krisen, wie die Zunahme von Hunger und Armut, der Klimawandel, wachsende Flüchtlingszahlen, Kriege und die Folgen der Pandemie, erfolgreich zu bekämpfen.“
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