Seit 2018 ist Meike Wetzler Inhaberin der Antonius-Apotheke im nordrhein-westfälischen Wegberg. Gemeinsam mit ihrem zwölfköpfigen Team hat sie im Zuge der Modernisierung ihrer Apotheke das gesamte Konzept überdacht. Dabei ist eine abwechslungsreiche Veranstaltungsreihe mit kulturellen wie pharmazeutischen Schwerpunkten entstanden. Die Auftaktveranstaltung war bereits ein voller Erfolg für das Apothekenteam.
„Wir haben uns im Team Gedanken gemacht, wie die Apotheke in Zukunft aussehen kann, soll und muss“, erklärt Wetzler. Es habe schnell Einigkeit darüber geherrscht, „dass wir unser Angebot erweitern müssen, weil die reine Arzneimittelversorgung einfach nicht mehr auskömmlich ist“. Die Überlegung war, den Kunden einen Mehrwert und Service zu bieten, um ihnen zu verdeutlichen, dass wir als Apotheke vor Ort der Ansprechpartner für alle gesundheitlichen Fragen sind.
Die Antonius-Apotheke liegt in einer Kleinstadt; dementsprechend sei sie ohnehin ein Treffpunkt im Ort, sagt Wetzler. „Das gesamte Team lebt hier, wir haben einen hohen Stammkundenanteil, die Menschen kommen im Endeffekt mit allen gesundheitlichen Fragen zu uns. Deshalb haben wir gesagt, dass wir etwas anbieten möchten, was dieses große Beratungsangebot auch abbilden kann.“
Die zündende Idee für die Auftaktveranstaltung entstand im Kundengespräch: „Ein Autor der lokalen Gruppe ‚Siebenschreiber‘ ist langjähriger Kunde bei uns. Aus der Laune heraus haben wir gesagt: Lies doch einfach mal bei uns!“ Über lokale wie soziale Medien und Flyer hatte die Apotheke zur Lesung eingeladen. „Die Apotheke war voll und die Menschen in guter Stimmung“, freut sich die Inhaberin. Unter dem Titel „Pillendreher und Poeten – Ein Abend ohne Risiken und Nebenwirkungen?!“ las die lokale Autorengruppe sechs eigens für den Abend geschriebene Texte vor. „Die waren naturgemäß alle sehr unterschiedlich: mal nachdenklich, mal lustig. Wir hatten zwei wunderbar unterhaltsame Stunden“, resümiert Wetzler.
Rückmeldungen gab es nicht nur am Veranstaltungsabend, sondern auch am nächsten Tag im HV. „Ein Gast hat sich mit einem Kuchen bedankt, weil er einen so schönen Abend bei uns hatte.“
Dabei soll es allerdings nicht bleiben: Unter dem Titel „Antonius meets“ will das Team eine wiederkehrende Veranstaltungsreihe etablieren. Die Inhaberin erklärt, dass es dabei um ganz unterschiedliche Themen gehen soll. Das positive Feedback der Auftaktveranstaltung motiviert das Team zusätzlich. „Es darf um Kunst und Literatur im Zusammenspiel mit der Pharmazie gehen, aber natürlich auch um konkrete Gesundheitsfragen“, stellt sie klar. Die nächste Veranstaltung findet im November statt. Das Thema: Umgang mit Trauer in Zusammenarbeit mit einem örtlichen Bestattungshaus. „Wir hoffen, dass wir auch bei diesem herausfordernden Thema regen Zulauf erhalten werden.“ Um die Jahreswende ist dann eine Veranstaltung zum Thema Ernährung geplant.
Bislang stehen vorrangig Vorträge auf der Veranstaltungsliste, „wir sind aber für alle Entwicklungen offen“, betont Wetzler. Ihr Traum ist, „dass wir irgendwann von Partnern im Ort für Veranstaltungen angesprochen werden“. Die Veranstaltungen sollen stets nach Dienstschluss in der Offizin stattfinden. Da sie nicht direkt mit den Tätigkeiten in der Apotheke verbunden sind, müssen sie vorab nicht bei der Kammer angemeldet werden.
Das Ziel besteht darüber hinaus darin, die Apotheke vom negativen Krankheitsbild zu befreien und zu einem Gesundheits- und Wohlfühlort zu entwickeln. Erst im vergangenen Jahr ist die Antonius-Apotheke umfangreich modernisiert worden. „Bis auf die Außenmauern wurde alles verändert“, erklärt Wetzler. Durch die neue Raumaufteilung ist unter anderem ein neuer, großer Beratungsraum entstanden, auch ein Kommissionierer wurde installiert. Durch den Umbau bietet die Offizin jetzt genug Platz für die anstehenden Veranstaltungen: „Wir sind das Zentrum eines kleinen Ortes, und genau das möchten wir auch sein.“
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