Suizide

Forscher fordert Verbot von Großpackungen dpa, 14.12.2013 15:45 Uhr

Berlin - 

Großpackungen mit bestimmten Antidepressiva und Schmerzmitteln sollten nach Ansicht von Experten verboten werden, damit Lebensmüde sie nicht für einen Selbstmord missbrauchen können. „Für Menschen, die psychisch labil sind, stellen Großpackungen einiger Medikamente eine echte Gefahr dar“, sagte der Leiter des Nationalen Suizid Präventions Programms (NaSPro), Professor Dr. Armin Schmidtke dem „Focus“.

Die Initiative NasPro weist im Internet auf die Problematik hin. Nach offiziellen Statistiken würden sich in Deutschland jährlich etwa 10.000 Menschen das Leben nehmen. Die Anzahl der Suizide inDeutschland sei damit mehr als doppelt so hoch wie die der Verkehrstoten. Eines der wirksamsten Mittel zur Prävention ist nach Angaben der Initiative, die Verfügbarkeit von Hilfsmitteln wie zumBeispiel Waffen, Chemikalien oder Medikamenten einzuschränken.

Für Paracetamol hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bereits vor mehr als vier Jahren die verschreibungsfreie Packungsgröße auf 20 Stück begrenzt. Laut einer Studie der Universität Oxford ging die Zahl der Todesfälle und Vergiftungen bereits kurz nach Inkrafttreten enstsprechender Regelungen in Großbritannien zurück.