Prävention

Anti-Rauchkampagne für Frauen

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Angesichts der besonderen Gefahren des Rauchens für die weibliche Gesundheit, sollen im Kampf gegen den Zigarettenkonsum künftig gezielt Frauen angesprochen werden. Um sie vom Rauchen abzuhalten, solle es daher auf Zigarettenpackungen zum Beispiel Bilder von Frühgeborenen oder rauchenden Schwangeren geben, erklärte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing, anlässlich der Tagung „Frauen und Rauchen - Neue Wege in der Prävention“.

Neben den Warnhinweisen auf den Zigarettenpackungen forderte Bätzing weitere Einschränkungen bei der Tabakwerbung. So verknüpften junge Mädchen das Rauchen oft mit Selbstbewusstsein und Schlanksein. „Rauchen macht schlank - das ist in den Köpfen drin.“ Für Zigaretten dürfe daher nicht mehr mit dem Aspekt „Lifestyle“ geworben werden.

Frauen sind den Angaben zufolge durch das Rauchen besonders gefährdet. Sie haben ein höheres Risiko an Lungenkrebs zu sterben und Herz-Kreislauf-Krankheiten zu erleiden, da sie empfindlicher auf die gesundheitsschädlichen Wirkungen des Rauchens reagieren als Männer. Die Zahl von Lungenkrebserkrankungen bei Frauen hat sich in den vergangenen 20 Jahren mehr als verdoppelt. In Deutschland raucht derzeit jede vierte Frau. Unter alleinerziehenden Müttern liegt die Zahl der Raucherinnen sogar bei 52 Prozent. Heute beginnen mehr Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren mit dem Rauchen als Jungen.

Rauchen beeinflusst auch die Fruchtbarkeit von Frauen: Bis zu 13 Prozent der Fälle weiblicher Unfruchtbarkeit lassen sich auf das Rauchen zurückführen, erläutert das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz) in Heidelberg in dem Report „Frauen und Rauchen in Deutschland“. Das gelte schon bei einem Konsum von rund zehn Zigaretten pro Tag. Bei Raucherinnen dauere es außerdem rund zwei Monate länger, bis sie erfolgreich schwanger werden, so das dkfz. Die Wartezeit sei umso länger, je stärker sie rauchen.

Rauchen kann dem Krebsforschungszentrum zufolge auch die Wahrscheinlichkeit von Menstruationsschmerzen erhöhen. Raucherinnen litten zudem stärker unter Schwankungen der Zykluslänge und kämen früher als Nichtraucherinnen in die Wechseljahre.

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