Die Zahl der ansteckenden Darmerkrankungen hat sich seit dem Jahr 2000 mehr als verdoppelt. Im Jahr 2013 mussten rund 266.000 Menschen stationär im Krankenhaus behandelt werden, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Dies sei ein Anstieg um 108 Prozent in 13 Jahren.
Drei Arten von Erregern sind die Hauptverursacher. Das Bakterium Clostridium difficile hat in 31.738 Fällen einen Darminfekt ausgelöst. Es findet sich auch im Körper von gesunden Menschen. Durch die Einnahme von Antibiotika kann das Bakterium jedoch Giftstoffe ausscheiden, die zu einer Darmerkrankung führen können. Noroviren haben in 25.529 Fällen und die Bakterien Campylobacter in 11.265 Fällen Krankheiten im Darm ausgelöst. Campylobacter können unter anderem durch Geflügelfleisch übertragen werden.
Der Anstieg hat nach Einschätzung von Professor Dr. Christian Trautwein, Sprecher der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, verschiedene Gründe. In den vergangenen Jahren seien etwa vom Bakterium Clostridium difficile vermehrt Stämme entstanden, die aggressivere Giftstoffe gebildet und zu schwereren Infektionen geführt haben.
Weil Antibiotika in der Geflügelmast vermutlich zu häufig und nicht zielgenau verabreicht werden, können Erreger, wie Campylobacter, den Angaben zufolge Resistenzen bilden. Dadurch werden Antibiotika-empfindliche Bakterien abgetötet, während die Antibiotika-resistenten sich umso konkurrenzloser vermehren können.
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