Abrechnungsbetrug

Angeklagter Apotheker tot aufgefunden APOTHEKE ADHOC, 14.03.2012 09:36 Uhr

Berlin - 

Ein Apotheker aus dem Kreis Tübingen, den die Staatsanwaltschaft wegen mehrfachen Abrechnungsbetrugs angeklagt hat, ist tot in der Toilette seiner Apotheke gefunden worden. Die Todesursache ist bislang ungeklärt, in der Toilette wurden unter anderem Einwegspritzen gefunden. Die Staatsanwaltschaft hat eine Obduktion veranlasst, chemisch-toxikologische Untersuchungen sollen die Todesursache klären. Derzeit liegen den Ermittlern zufolge keine Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden vor.

Der Pharmazeut hatte ein umfassendes Geständnis abgelegt. Von einem Mittelsmann soll er von Oktober 2010 bis Mitte Februar 2011 17 HIV-Rezepte aufgekauft und diese abgerechnet haben, ohne die Präparate abzugeben. Anschließend habe er bis Ende Juni fünf weitere Rezepte direkt von einem HIV-Patienten gekauft, so die Staatsanwaltschaft. Der Mittelsmann soll bis zu 400 Euro pro Rezept erhalten haben, etwa die Hälfte habe er an die mitangeklagten Patienten ausgezahlt. Den Schaden für die Krankenkasse schätzen die Ermittler auf 35.066 Euro.