Bewährungsstrafe

Angehender Apotheker fälschte Impfpässe Patrick Hollstein, 04.07.2023 14:47 Uhr

Ein Apothekenmitarbeiter wurde wegen gefälschter Impfzertifikate zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Das Landgericht Darmstadt hat zwei Impfpassfälscher zu Bewährungsstrafen verurteilt. Einer von beiden war ein angehender Apotheker.

Die beiden Männer aus Südhessen hatten zum Prozessauftakt den Vorwurf der Staatsanwaltschaft eingeräumt, von April bis November 2021 in 57 Fällen Impfpässe gefälscht und gewinnbringend weiterverkauft zu haben. Ein 38-Jähriger, der laut Gericht die „Triebfeder“ für die Taten war, wurde am Dienstag wegen Urkundenfälschung zu einem Jahr und zehn Monaten auf Bewährung sowie 3000 Euro Geldauflage verurteilt.

Der Angeklagte aus Bickenbach hatte als Apothekenmitarbeiter in Weiterstadt und Mörfelden-Walldorf Zugriff auf überzählige echte Etiketten, die mit den Vakzinen gegen das Coronavirus an die Apotheken geliefert wurden. Apotheker war der Mann nicht, da er im Ausland Pharmazie studiert und in Deutschland noch nicht das dritte Staatsexamen absolviert hatte. Er hatte zudem zugegeben, einen Stempel angefertigt zu haben, der den Eindruck erweckte, aus einem Impfzentrum zu stammen.

Der andere Angeklagte, ein 43-Jähriger aus Mörfelden-Walldorf, wurde zu eineinhalb Jahren Haft auf Bewährung und 2000 Euro Geldauflage verurteilt. Er hatte Kunden für die gefälschten Impfpässe vermittelt. Zudem müssen die beiden Verurteilten insgesamt 14.400 Euro an die Staatskasse zahlen, das sind die Einnahmen aus dem kriminellen Geschäft. Das noch nicht rechtskräftige Urteil basiert auf einer Absprache zwischen den Prozessbeteiligten.