Veterinärmedizin

Amtstierärzte: Antibiotika in Datenbank

, Uhr

Zum Schutz vor einem übermäßigen Antibiotika-Einsatz in der Tierhaltung fordern Deutschlands Amtstierärzte eine neue Datenbank. „Wir wissen, dass Antibiotika notwendig sind bei der Bekämpfung von Erkrankungen“, sagte Martin Hartmann, Präsident des Bundesverbandes der beamteten Tierärzte, am Rande eines internationalen Veterinärkongresses in Bad Staffelstein (Landkreis Lichtenfels). Eine Datenbank könne den Tiermedizinern einen Überblick über die Antibiotika-Gabe in den Ställen ermöglichen.

Gebe es dann Abweichungen von Durchschnittswerten, könnten die Behörden den Betrieb genauer unter die Lupe nehmen. „Das bedeutet eine risikoorientierte Überwachung“, sagte Hartmann. „Bisher laufen wir den Fehlentwicklungen nur hinterher und sind darauf angewiesen, stichprobenweise in Betrieben die Vielzahl an Daten aus den tierärztlichen Hausapotheken und den Tierbeständen rückblickend einzeln zu analysieren“, kritisierte Hartmann.

Bayerns Gesundheitsminister Marcel Huber (CSU) riet Landwirten und Tierärzten zu einer genaueren Vorsorge, damit Krankheiten vermieden werden könnten und Medikamente gar nicht erst nötig seien. Als Beispiel nannte er Impfschutz, ein gutes Stallklima und passende Fütterung. Antibiotika sollten nur eingesetzt werden, „wenn es unvermeidbar ist“. Die Tiergesundheit dürfe nicht aufs Spiel gesetzt werden. Gerade Seuchen seien ein europaweites Problem und müssten energisch eingedämmt werden.

 

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

APOTHEKE ADHOC Debatte