Von Husum über Föhr

Amrum: Impfstofflieferung mit Hürden

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Berlin -

Auf der Nordfriesischen Insel Amrum gehen die Corona-Impfungen voran. Neben den wöchentlichen Lieferungen durch die beiden Apotheken sind dafür auch größere Mengen aus dem Impfzentrum Husum vom Festland nötig. Wenn die Vakzine von dort auf Amrum eintreffen, haben sie allerdings schon einen langen Weg hinter sich – denn der Transport gestaltet sich schwierig. In der vergangenen Woche mussten die Kolleg:innen der Hafen-Apotheke in Föhr spontan aushelfen.

Normalerweise laufen die Impfstofflieferungen auf der Insel reibungslos ab – zumindest, wenn es um die wöchentlichen Lieferungen der Apotheken geht. Über den Großhandel klappe alles super, versichert Apothekerin Elisabeth Kruggel von der Louisen Apotheke. Bislang sind auf Amrum rund 3000 Impfungen durchgeführt worden – davon mehr als 1800 Erst- und über 1150 Zweitimpfungen. Sie alle erfolgen durch die beiden Hausarztpraxen sowie durch die die Kur- und Reha-Kliniken.

Anders sieht es jedoch bei den größeren Lieferungen vom Festland aus, die durch das Impfzentrum Husum erfolgen. Wie die Amrum News berichten, gab es bislang drei solcher Lieferungen: Die tiefgekühlten Impfstoffe wurden dabei von einem Arzt aus Föhr auf dem Festland in Husum abgeholt und mit der Fähre zurück nach Wyk transportiert. Die Impfstoffe für Amrum wurden dort wiederum von einem eigens von Amrum angereisten Boten angenommen und zur Insel transportiert. Doch warum eigentlich so viele umständliche Wege? „Dieses Vorgehen wurde notwendig, da sich die WDR (Wyker Dampfschiffs-Reederei) außerstande sah, die sicher in Kühlboxen gelagerten Impfstoffe ab Wyk durch ein Besatzungsmitglied ‚zu bewachen‘ – um sie dann eine Stunde später in Wittdün einem Boten zu übergeben“, erklärt Dr. Peter Totzauer in den Amrum News.

Damit der Ablauf funktioniert, darf nichts schief gehen. In der vergangenen Woche sei der Impfstoff jedoch unerwarteter Weise deutlich verspätet in Husum angekommen – auch der Weitertransport auf die Inseln konnte daher nur verzögert erfolgen. „Bedingt durch die notwendige Kühlung sowie der bereits anberaumten Impftermine war es notwendig noch am selben Nachmittag den Transport mit dem 16 Uhr Schiff ab Wyk weiter nach Amrum zu gewährleisten.“

Auch diesmal schlug die Reederei die Bitte ausnahmsweise für die einstündige Überfahrt eine Begleitperson durch ein Besatzungsmitglied der Fähre bereitzustellen aus. „Es erfolgte eine komplizierte Umorganisation der Transportbegleitung.“ Zwischenzeitlich musste der Amrumer Impfstoff in der Hafen-Apotheke auf Föhr zwischengelagert werden, um die Lagerung zu gewährleisten. „Das war sehr spontan, aber kein Problem für uns“, meint Inhaberin Rebekka Lehmann. Der Anruf sei von der Fähre aus gekommen.

Rund zwei Stunden hätten die Impfstoffe in ihrer Apotheke gelagert, bevor es dann weiter nach Amrum ging. Der Zusammenhalt „unter den Inseln“ sei groß. „Wir helfen uns immer aus und das funktioniert wunderbar.“ Erst am Abend konnte der Impfstoff dann mit Adler „Rüm Hart“ – einem als Katamaran gebauten Ausflugsschiff der Wyker Dampfschiffs-Reederei – weitertransportiert werden. „Für die Fahrt mit Adler Rüm-Hart waren dann, im Gegensatz zur Fahrt mit der Fähre, auch noch aktuelle negative Corona-Schnelltests für die Begleitpersonen notwendig, aber auch dies hat sich noch organisieren lassen.“

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