„Jetzt werden Kindersäfte hergestellt“

Amoxicillin: Apotheke feiert große Lieferung

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Berlin -

PTA Anja Pollmeier freut sich über eine Lieferung von Amoxicillin 1000 mg Tabletten. Die Flora-Apotheke in Düren könne nun endlich mit der Herstellung antibiotischer Kindersäfte starten. Inhaberin Laura Bruweleit konnte im Notdienst am Wochenende nur knapp ihrem Versorgungsauftrag nachkommen.

„Wir haben die Amoxicillin-Tabletten über das Internet direkt beim Hersteller bestellt. Als ich die Verfügbarkeit des Antibiotikums prüfte, traute ich erst meinen Augen kaum“, berichtet Pollmeier. Sie habe dann extra beim Hersteller angerufen, um sich zu versichern, dass von den 100 bestellten Packungen auch wirklich alle geliefert werden.

100 Packungen sind nicht viel

Im ersten Augenblick mag die Anzahl der Packungen hoch erscheinen, aber im Umkreis der Dürener Apotheke seien sie die Einzigen, die per Rezeptur antibiotische Kindersäfte herstellen. „Wir haben die Lieferung richtig gefeiert und allen umliegenden Kinderärzten Bescheid gegeben, dass wir die kleinen Patient:innen ab sofort wieder versorgen können“, so die PTA.

Auch für den nächsten Notdienst, könne die Apotheke nun vorsorgen: „So viele Eltern tingeln kilometerweit, um für die kranken Kinder das dringend benötigte Medikament zu bekommen. Die Menschen sind einfach richtig dankbar, dass wir sie dann nicht wegschicken müssen“, freut sich Pollmeier. „Aufgrund der hohen Nachfrage werden die 100 Packungen nicht allzu lange reichen.“

Rezeptur der Kollegen

Für die Herstellung habe sich die Apotheke vor allem an der Vorschrift des Apothekers Dr. Berthold Pohl und seinem Mitarbeiter Christian Fleischhammel aus der Max-Weber-Platz-Apotheke in München orientiert. Die Kollegen hatten zur Erstellung einer Rezepturvorschrift einen Artikel in der Zeitschrift „US-Pharmacist“ zu Rate gezogen. In diesem wird klar beschrieben, wie ein Amoxicillin-Saft aus Tabletten hergestellt werden kann. Zwar habe sie auch die Vorschrift des NRF zur Herstellung des Amoxicillin-Saftes genutzt, aber der bittere Geschmack sei durch die Syrspend-Lösung besser zu überdecken, so Pollmeier.

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