Alzheimer

Jede dritte Alzheimer-Erkrankung verhinderbar APOTHEKE ADHOC, 16.07.2014 13:49 Uhr

Berlin - 

Jede dritte Alzheimer-Erkrankung könnte laut einer Studie an der University of Cambridge verhindert werden. Zu den Hauptrisikofaktoren gehören demnach Bewegungsmangel, Rauchen, Depressionen und schlechte Bildung. Diese seien aber veränderbar. 2011 hatte eine Studie von Dr. Simon Ridley am Alzheimer's Research UK ergeben, dass sogar einer von zwei Fällen verhindert werden könnte.

Alzheimer werde durch ein komplexes Zusammenspiel von genetischen und veränderbaren Faktoren verursacht. Ein Drittel der Erkrankungen hängt laut der neuen Studie mit veränderbaren Faktoren des Lebensstils zusammen.

Die Faktoren – Diabetes, Bluthochdruck und Fettsucht in der Lebensmitte, Bewegung, Depressionen, Rauchen und Bildungsabschlüsse – analysierten die Forscher um Professor Dr. Carol Brayne. Dabei gingen sie davon aus, dass zwischen den Faktoren ein Zusammenhang besteht.

In der älteren Studie sei ein solcher Zusammenhang nicht bedacht worden. Bei einer Unabhängigkeit der Risikofaktoren liegt demnach der Anteil der sieben veränderbaren Faktoren in der USA und Europa bei rund 49 Prozent (16,8 von 34 Millionen Fälle), bei Annahme eines Zusammenhangs nur bei 28 Prozent (9,6 von 34 Millionen Fälle).

„Wir kennen viele dieser Risikofaktoren und wissen, dass sie häufig zusammenhängen. Setzt man bei der mangelnden körperlichen Aktivität an, verringert sich dadurch auch das Auftreten von extremem Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes. Dadurch kann zumindest bei manchen Menschen eine Demenz verhindert werden“, so Brayne.

Eine Reduktion jedes einzelnen Risikofaktors um zehn Prozent könnte laut Forscher bis 2050 die Häufigkeit von Alzheimer um 8,3 Prozent verringern. Die Forscher gehen davon aus, dass bis 2050 weltweit mehr als 106 Millionen Menschen Alzheimer haben werden. 2010 waren es rund 30 Millionen.

Laut Ridley zeigt die aktuelle Studie aber auch, dass viele Erkrankungen nicht auf veränderbare Risikofaktoren zurückzuführen seien. Damit werde klar, wie dringend notwendig Investitionen in die Forschung seien.