Silikonskandal

Allianz haftet nicht für Implantate APOTHEKE ADHOC/dpa, 04.01.2012 13:22 Uhr

Berlin - 

Im Skandal um minderwertige Brustimplantate des französischen Herstellers Poly Implant Prothèse (PIP) hat sich nun auch die Allianz zu Wort gemeldet. Gegenüber der Financial Times Deutschland (FTD) bestätigte der Versicherungskonzern, den Hersteller im Zeitraum von 2005 bis 2010 versichert zu haben.

Nach Aufforderung des französischen Bureau central de tarification (BCT) sei eine Versicherung mit PIP abgeschlossen worden, teilte die Allianz mit. Das BCT ist für die Versicherung von Firmen und Personen mit besonders hohem Risiko zuständig.

Laut dem Bericht in der FTD hält die Allianz den Vertrag jedoch für ungültig, da PIP bewusst minderwertige Produkte ausgeliefert und gegenüber der Allianz falsche Angaben gemacht habe. Frauen, bei denen PIP-Implantate eingesetzt wurden, hätten in diesem Fall keinen Anspruch auf Schadensersatz seitens des Allianz-Konzerns.

Das Chemieunternehmen Brenntag hat unterdessen eingeräumt, Silikonöle an die französische Firma PIP geliefert zu haben. „Die Produkte sind nicht für die Verwendung in Brustimplantaten geeignet“, betonte ein Brenntag-Sprecher. Die Firma habe sichergestellt, dass Kunden die notwendigen Sicherheitsdatenblätter und technischen Informationen erhalten.