Immunreaktion

Allergien: Maximum erreicht?

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Berlin -

Die Zahl der Allergiker wird nach Ansicht des Mediziners Professor Dr. Karl-Christian Bergmann auf längere Sicht nicht mehr steigen. „In Australien und Neuseeland gibt es keine Zunahme mehr“, sagt der Allergologe der Berliner Charité. „Da ist genetisch ein bestimmter Punkt erreicht. Jeder, der es bekommen könnte, hat es dann. In der westlichen Welt erreichen offenbar die ersten Länder ein solches Plateau.“

In Deutschland habe die Zahl der Pollenallergiker unter den 13- und 14-Jährigen laut Robert Koch-Institut (RKI) zuletzt einen leichten Zuwachs erfahren, so Bergmann.

Bei der Pollenmessung sieht Bergann Defizite: „Wenn man wissen will, welche und wie viele Pollen fliegen, baut man auf Dächern Pollensammler“, sagt der Experte. Gemessen werde in Deutschland an rund 45 Orten. „Was in zehn Kilometer Entfernung fliegt, können wir aber nur ahnen.“

Daher gebe es eine große Fehlerbreite. „Eine Studie für ein neues Präparat oder eine Immuntherapie ist teuer und kostet in der Größenordnung von einer Million Euro, da kann man sich solche Unsicherheiten eigentlich nicht leisten“, so Bergmann. Deshalb gebe es ein Interesse daran zu sehen, welche Pollen ein einzelner Mensch abbekomme.

Der Mainzer Geoinformatiker Klaus Böhm und der Softwareentwickler Torsten Sehlinger stoßen in diese Lücke: Sie entwickeln einen persönlichen Pollensammler, der die eigene Allergiebelastung messen soll. „Jetzt sind wir erst am Anfang einer komplett neuen Diagnoseentwicklung“, sagte Böhm.

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