Seit eineinhalb Jahren ist die Ärztin Dr. Margaret Chan Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und damit die erste Chinesin, die eine Organisation der Vereinten Nationen (UN) führt. In dieser Zeit wurden von der WHO weltweit zahlreiche Gesundheitsprogramme gestartet.
Die 1947 in Hongkong geborene Medizinerin war zunächst von 1994 bis 2003 Gesundheitsdirektorin in der Regierung der chinesischen Sonderverwaltungszone. Sie machte sich vor allem als Expertin für die Vogelgrippe einen Namen, als in der chinesischen Metropole 1997 die Geflügelpest ausbrach. Chan veranlasste die radikale Bekämpfung der Tierseuche, unter anderem durch Geflügelmassentötungen. Dieser beherzte Einsatz stoppte den Krankheitsausbruch vorerst.
Nur wenige Jahre später die nächste Herausforderung: Der Ausbruch der Lungenkrankheit SARS und deren Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung des asiatischen Raums stellte die Ärztin auf eine neue Probe, die sie ohne größere Blessuren bestand. Allerdings wurde Dr. Chan vorgeworfen, sie habe die Gefahren der aus China eingeschleppten Krankheit nicht rechtzeitig erkannt. Allein in Hongkong starben nach Schätzungen von Gesundheitsexperten mindestens 300 Menschen an der zunächst rätselhaften Krankheit.
Wenig später wechselte Chan zur WHO nach Genf. Auch hier wurde die Vogelgrippe ihr Spezialgebiet und sie wurde zur Sonderbeauftragten für diesen Bereich berufen. Chan, die in Kanada und Singapur Medizin studierte, war vor ihrer Berufung zur Generaldirektorin in der WHO als stellvertretende Generaldirektorin für die Kontrolle und Vorbeugung von Epidemien zuständig.
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