Aids-Prävention

HIV: Italienische Jugendliche ahnungslos APOTHEKE ADHOC, 02.06.2014 10:38 Uhr

Berlin - 

Jugendliche in Italien wissen zu wenig über die Gefahren von HIV. Einer aktuellen Umfrage zufolge glauben 37 Prozent der Teenager, darunter vor allem Mädchen, dass die Anti-Baby-Pille oder die Spirale vor einer Ansteckung schütze. 38 Prozent denken, dass eine Übertragung durch Mücken möglich, wenn auch selten sei. 20 Prozent glauben, dass ein HIV-Test dazu diene herauszufinden, ob man genetisch anfällig für Aids sei.

Die Umfrage wurde von der Universität Ca’ Foscari in Venedig unter 6000 Jugendlichen im Alter von 14 bis 18 Jahren aus dem Veneto, der Lombardei, der Emilia Romagna, der Toskana, Kampanien und Sizilien durchgeführt und vom italienischen Gesundheitsministerium finanziert.

„Es herrscht ein Mangel an Informationen“, sagte Alessandro Battistella, Autor der Studie. „Fast 95 Prozent der Jugendlichen haben auf die Fragen falsch geantwortet oder angegeben, nichts zu wissen.“ Es gebe zu wenig Wissen über das Virus und die Ansteckungsrisiken: Fast 40 Prozent der Jugendlichen gaben an, sie wüssten nicht, wie man eine Infektion mit HIV vermeiden könne. Nach der Befragung wurden die Jugendlichen über die Prävention von HIV und das Leben mit dem Virus aufgeklärt.

Nach Zahlen des Gesundheitsministerium werden in Italien bei einer Einwohnerzahl von 60 Millionen Menschen jährlich rund 4000 Personen neu mit HIV diagnostiziert. Dabei geht der Anteil von Drogenabhängigen zurück, die Zahl der Ansteckungen durch sexuellen Kontakt steigt dagegen. In Deutschland gibt es bei 80,7 Millionen Einwohnern offiziell etwa 3000 Neuinfektionen mit HIV pro Jahr; manche Experten gehen aber davon aus, dass die tatsächliche Zahl höher liegt.