Die afrikanische Schweinepest ist erstmals in Nutzbeständen aufgetaucht. Betroffen sind zwei Höfe in Brandenburg. Weder der Kontakt, noch der Verzehr infizierter Tiere sei eine Gefahr für Verbraucher:innen, informiert das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR).
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) tritt seit Monaten immer mal wieder bei Wildtieren auf. Nun wurde der Erreger erstmals auch in Nutzbeständen nachgewiesen. Das Friedrich-Loeffler-Institut bestätigte den Verdacht bei einem Bio-Betrieb mit 200 Tieren in südöstlich von Cottbus und einer Mini-Haltung mit zwei Tieren in Letschin nördlich von Frankfurt (Oder), wie das Brandenburger Verbraucherschutzministerium am Freitag mitteilte. Die beiden Tiere bei dem Privathalter wurden bereits getötet und entsorgt. Die 200 Schweine im Bio-Betrieb werden voraussichtlich am Wochenende getötet.
Ein Risiko für den Verbraucher entstehe nicht, informiert das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). „Der Erreger der ASP ist nicht auf den Menschen übertragbar“, erklärt Professor Andreas Hensel, Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). „Weder vom direkten Kontakt mit kranken Tieren noch vom Verzehr von Lebensmitteln, die von infizierten Haus- oder Wildschweinen stammen, geht ein Risiko für die Gesundheit aus.“
Das Virus breitet sich seit rund 15 Jahre aus. Von Georgien über Russland drang der Erreger immer weiter gegen Nordwesten vor. Im baltischen Raum beklagen die Forstwirte seit 2014 ASP-Fälle bei Wildschweinen. Auch Rumänien und Ungarn verzeichneten Schweinegrippefälle. Nach Deutschland ist das Virus über Polen gekommen. Der erste Fall wurde hierzulande im September vergangenen Jahres verzeichnet.
Auch wenn für die Verbaucher:innen kein Risiko besteht, so rät das BfR zum Druchbraten. „Der Erreger ist sehr stabil und kann in Lebensmitteln über mehrere Monate infektiös bleiben. Werden nicht erhitzte Lebensmittel oder nicht erhitzte Lebensmittelreste, die von infizierten Tieren stammen, an nicht-infizierte Tiere verfüttert, kann das Virus daher in zuvor ASP-freie Regionen und damit auch in die Hausschweinbestände verbreitet werden,“ informiert das Institut.
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