Derzeit sind 1556 Infektionen mit Affenpocken in Deutschland bekannt. Ein Impfstoff steht bereits zur Verfügung und wird zurzeit in Deutschland ausgeliefert. Die Apotheken sind nicht eingeplant.
Beispiel Berlin: Arztpraxen, Kliniken und andere Einrichtungen werden laut Gesundheitsverwaltung von diesem Mittwoch an mit dem Impfstoff gegen Affenpocken beliefert. Das Gesundheitsamt Mitte hat angekündigt, am Mittwoch auch mit der Impfung zu beginnen. Eine Referentin verwies auf eine Hotline, bei der Interessenten Termine vereinbaren können. Ob auch die anderen Einrichtungen noch am selben Tag oder erst im Laufe der Woche mit der Impfung starten, lasse sich noch nicht sagen. Die EU hat das Vakzin zentral für die Mitgliedstaaten beschafft.
Der Impfstoff muss bei -20 °C gelagert werden, daher erfolgt die Auslieferung zentral. Die Verimpfung übernehmen in Berlin 22 Arztpraxen und einige Spezialambulanzen der Charité, in Brandenburg ist es der öffentliche Gesundheitsdienst. Die Gesunndheitsverwaltung sagte gegenüber APOTHEKE ADHOC: „Derzeit sind die Apotheken in Berlin nicht in die Verteilung der Impfstoffe eingebunden.“
„Es war herausfordernd. Sowohl rechtlich als auch logistisch“, sagte die Sprecherin der Verwaltung. „Wir können auf jeden Fall sagen, dass wir alles dafür getan haben, dass es so schnell wie möglich losgehen kann.“
Die Deutsche Aidshilfe kritisierte, dass sich der Impfstart gegen die Affenpocken hinziehe. „Es ist Zeit verloren gegangen“, sagte Sprecher Holger Wicht. Er hätte sich einen pragmatischeren Umgang mit dem Thema gewünscht. Der Impfstoff lagere seit Wochen in Berlin, die Verteilung dauere jedoch zu lang. Es seien auch Termine kaum planbar. „Wir wissen gar nicht, wie viele Impfstoffdosen verteilt werden“, kritisierte etwa der Arzt Heiko Jessen aus Schöneberg, der Impfungen gegen Affenpocken anbieten will.
Außerdem sollen Impfungen in der Beratungsstelle für sexuelle Gesundheit angeboten werden. Zunächst erhalte Berlin 8.000 Dosen des Impfstoffs, so die Sprecherin der Gesundheitsverwaltung. Der Impfstoff Jynneos/Imvanex sei von der Europäischen Arzneimittelagentur EMA zum Schutz vor Pocken autorisiert. Nach derzeitiger wissenschaftlicher Kenntnislage schütze er auch vor einer Infektion mit Affenpocken.
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