Für mehr Hilfe bei einem lebensbedrohlichen Herz-Kreislauf-Stillstand fordern Mediziner regelmäßige Kurse zur Wiederbelebung an Deutschlands Schulen. Wiederbelebung müsse fester Bestandteil des Lehrplans werden, sagte der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Rates für Wiederbelebung (GRC), Professor Dr. Bernd Böttiger, in Freiburg. Jeder könne im Notfall Leben retten. Es gebe jedoch eine große und weit verbreitete Hemmschwelle. Durch Information und Training im Schulunterricht könne diese schon früh abgebaut werden.
„Im internationalen Vergleich ist Deutschland in Sachen Wiederbelebung ein Entwicklungsland“, sagte Böttiger, Klinikdirektor am Universitätsklinikum Köln. Lebensrettung, vor allem mit der auch von Laien zu praktizierenden Herzdruckmassage, müsse den Menschen näher gebracht werden. „Wir fordern zwei Schulstunden Wiederbelebung pro Jahr von der siebten Klasse an“, sagte der Mediziner. „Wenn Laien sofort mit Herzdruckmassage beginnen würden, könnten in Deutschland jedes Jahr 10.000 Menschen zusätzlich überleben.“
In Freiburg begann am Donnerstag ein dreitägiger, internationaler Medizinerkongress zur Lebensrettung durch Laien. An der bis Samstag dauernden Fachtagung in Freiburg nehmen laut Veranstalter mehr als 1000 Experten aus 57 Ländern teil.
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