Griechenland

Ärzte und Journalisten streiken dpa, 17.12.2009 09:02 Uhr

Athen - 

In Griechenland streiken nach der Ankündigung eines massiven Sparprogramms zur Abwendung des Staatsbankrotts landesweit Ärzte und Journalisten. In Krankenhäusern wurden nur dringende Fälle behandelt. Seit 05.00 Uhr morgens gab es im Radio und Fernsehen keine Nachrichten mehr. Der Streik der Journalisten soll um 05.00 am Freitagmorgen beendet werden. Dagegen wurde ein geplanter Streik der Besatzungen der Fähren abgesagt. Ein Gericht erklärte ihn für illegal. Am Vortag hatten bereits die Lehrer gestreikt.

Die Streiks richten sich gegen die Sparpolitik der sozialistischen Regierung von Ministerpräsident Giorgos Papandreou und gegen Pläne, finanziell gesunde Rentenkassen mit defizitären zu fusionieren. Zudem fordern die Krankenhausärzte Anstellungen von mehr Personal.

Allerdings rief vorerst lediglich die drittgrößte Gewerkschaft PAME, die der Kommunistischen Partei (KKE) nahesteht, zu Aktionen auf. In Presseberichten war von einem Signal die Rede. Die Streiks seien erst ein „Vorgeschmack darauf, was in den nächsten Monaten in Griechenland kommen könnte“.

Wirtschaftsexperten zufolge steht die Regierung nun vor zwei großen Aufgaben: Sie muss die internationale finanzielle Glaubwürdigkeit des Landes mit harten Spar-Maßnahmen wiederherstellen und gleichzeitig aufpassen, dass im Lande keine massive Streikwelle ausbricht, die alle Maßnahmen zunichte machen würde.