Ärzte und Sanitäter stehen bei der Bundeswehr wegen häufiger Auslandseinsätze stärker unter Druck als noch vor einigen Jahren. „Es ist das Klima, es ist die lange Abwesenheit von Zuhause, es ist die fehlende Privatsphäre“, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie, Dr. Christoph Veit. Hinzu kämen ungewohnte Verletzungen, etwa wenn Sprengsätze explodierten.
Bei einer Tagung in Kassel unter dem Titel „Zwischen Stethoskop und Stahlhelm – Sanitätsdienst heute“ mit etwa 600 Teilnehmern wollen die Mediziner an diesem Wochenende ihre Erfahrungen austauschen. Die Gesellschaft hat rund 4000 Mitglieder, vor allem Sanitätsoffiziere der Bundeswehr.
Rettungskräfte seien heute jedoch gut vorbereitet auf die Aufenthalte in Afghanistan, Bosnien oder Kosovo, erklärte Veit. Heute würden Sanitäter zum Beispiel in Selbstverteidigung trainiert, medizinisch würden sie in den fünf Bundeswehrkrankenhäusern ausgebildet.
Zu den Herausforderungen in Krisengebieten zählen neben Tropenkrankheiten auch psychische Probleme, etwa die Posttraumatische Belastungsstörung, erklärte der pensionierte Generalarzt. „Wir können solche Fälle sehr gut therapieren, aber nicht alle.“ Die Ausstattung bei Auslandseinsätzen sei exzellent. Die Einsätze seien zwar unpopulär. „Aber das gehört nun mal zum Soldatenberuf mit dazu, auch für Sanitätspersonal“, betonte Veit.
APOTHEKE ADHOC Debatte