Darminfektionen

Ärzte starten EHEC-Register

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In einem bundesweiten Register stellen Mediziner erstmals die Behandlungsergebnisse von schwer erkrankten EHEC-Patienten zusammen. Das Register biete „die einmalige Gelegenheit, Behandlungsstrategien und deren Erfolg sowie diverse andere epidemiologische und klinische Fragen bei diesem Krankheitsbild zu beantworten“, hieß es am Freitag bei der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie.

Deren Präsident, Professor Dr. Reinhard Brunkhorst, sagte in Hamburg, es würden etwa die Ergebnisse der Plasmapherese (Austausch von Blutplasma) und der Therapie mit dem Antikörper Eculizumab bei Patienten mit dem gefährlichen hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) erfasst.

„Jeder Nephrologe, der HUS-Patienten behandelt, wird gebeten, dies zu melden“, erklärte eine Sprecherin der Fachgesellschaft. Es handele sich aber nicht nur um ein reines Melderegister, sondern um eine Art Verlaufsregister: Wer wurde wie lange behandelt, wie viel Prozent der Patienten bekamen Plasmapherese, wie viele Eculizumab, wie viele kamen - bei milden Krankheitsverläufen - auch ohne Medikamente klar?

„Wir wollen damit möglichst viele Daten erfassen“, sagte die Sprecherin. Damit könnten dann möglicherweise bestimmte Patientengruppen identifiziert werden - falls es irgendwann zu einem neuen Ausbruch kommen sollte. Das Register werde von den beiden am stärksten beanspruchten Zentren in Hamburg und Hannover erstellt. Die persönlichen Daten der Patienten sind anonym.

Ein weiteres Register zeige länderübergreifend die freie Bettenkapazität in Kliniken, berichtete Brunkhorst.

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