Influenza A/H1N1

Ärzte kritisieren Meldepflicht dpa, 04.05.2009 12:27 Uhr

Berlin - 

Die Ärzte haben die gestern vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) angeordnete Meldepflicht für Fälle der „Influenza A/H1N1“ kritisiert: „Es gibt keinen Grund, Ärzte mit Pflichten oder Strafen zu belegen“, sagte der Vizepräsident der Bundesärztekammer, Dr. Frank Ulrich Montgomery, der „Thüringer Allgemeinen“. Die Mediziner bräuchten keine Belehrung von der Politik, vielmehr wüssten sie sehr genau, was bei Infektionsfällen zu tun sei.

Das BMG hatte am Sonntag eine Rechtsverordnung erlassen, mit der die Arztmeldepflicht nach dem Infektionsschutzgesetz auf die neue Grippe ausgedehnt wird. Die Ärztinnen und Ärzte müssen Verdachts- und Erkrankungsfälle an das Gesundheitsamt melden. Zur Beurteilung von Verdachtsfällen wird das Robert Koch-Institut eine Empfehlung für die Mediziner herausgeben.

Die Rechtsverordnung stärkt nach Ansicht des Ministeriums die Möglichkeiten des öffentlichen Gesundheitsdienstes, dem Auftreten des neuen Erregers in Deutschland so früh wie möglich mit Maßnahmen zur Krankheitsverhütung und -bekämpfung begegnen zu können.