Diagnostik

Ärzte kritisieren Gendiagnostikgesetz dpa, 22.07.2010 14:55 Uhr

Würzburg/Aschaffenburg - 

Das Gendiagnostikgesetz gefährdet nach Ansicht von Medizinern und Eltern Babys mit angeborenen Stoffwechselstörungen. Grund sei der hohe bürokratische Aufwand. Dadurch könnten bei rund 500 Kindern pro Jahr schwere Stoffwechselkrankheiten und Hormonstörungen wie eine Unterfunktion der Schilddrüse nicht frühzeitig erkannt und behandelt werden, warnten der Verein Kindernetzwerk und die Deutsche Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin.

Seit dem Inkrafttreten des Gesetzes am 1. Februar sei die Einwilligung der Eltern zu Untersuchungen wie der sogenannten Tandem-Massenspektrometrie kurz nach der Geburt notwendig. Zudem dürften die Ergebnisse der Tests nur von einem Kinderarzt mitgeteilt werden, der die Säuglinge erst gut eine Woche nach der Entbindung zur Untersuchung sieht.