Krankenhaus

Ärzte gegen Twittern im OP

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Verschiedene deutsche Ärzteverbände haben sich gegen das Twittern im OP-Saal ausgesprochen: Der Marburger Bund bezeichnete die Live-Berichterstattung während eines chirurgischen Eingriffs als „modische Macke“, die „die Konzentration des Teams nur unnötig stören und das Fehlerrisiko erhöhen“ würde.

Auch der Bundesverband Niedergelassener Chirurgen (BNC) lehnt das Twittern während einer Operation ab: „Wir sollten nicht jede Mode mitmachen, die aus den USA herüberschwappt“, so BNC-Präsident Dr. Dieter Haack. Die Informationsübermittlung sei ein „bedenklicher“ Trend und lenke die Ärzte ab. Außerdem verstoße es gegen die Hygienevorschriften, noch eine zusätzliche Person, die nicht unbedingt für den Arbeitsablauf notwendig ist, mit in den OP-Saal zu nehmen.

In einer Klinik im US-Bundesstaat Iowa hatten Angehörige die Gebärmutterentfernung einer 70-jährigen Frau über das Internet mitverfolgen können: Während der dreistündigen Operation verschickte eine Klinikmitarbeiterin, die auch im OP-Saal anwesend war, rund 300 Kurzmeldungen von der Anästhesie bis zur Ankunft im Ruheraum. Vor dem Eingriff hatte die Patientin der Berichterstattung zugestimmt. In den USA hatten zuvor bereits andere Kliniken Operationsabläufe getwittert.

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