Thromboseprophylaxe

Ärzte fordern Klarheit bei Strümpfen

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Bei der Thromboseprophylaxe stehen die Ärzte vor Problemen: Außer niedermolekularen Heparinen können die Mediziner auch Thromboseprophylaxestrümpfe (MTPS) verordnen – müssen aber nicht. Eine ausdrückliche Empfehlung für die Strümpfe wird in der medizinischen Leitlinie „Prophylaxe in der venösen Thromboembolie“ nur nach Operationen mit hohem Thromboembolierisiko und bei einer Kontraindikation von Heparinen gegeben. In anderen Bereichen gibt die S3-Leitlinie lediglich eine Kann-Empfehlung.

„Ärzte sollten mehr Klarheit bekommen, wie die aktuelle S3-Leitlinie im Einzelfall zu interpretieren ist und wann MTPS als Add-on zur medikamentösen Therapie medizinisch sinnvoll sind", fordert Dr. Colin Krüger, Chirurg an den Vivantes Kliniken Berlin und Mitglied einer im November gegründeten Expertengruppe. Der Gruppe gehören Ärzte, Wissenschaftler, Juristen und Gesundheitsökonomen an. Ihr Ziel ist es, für mehr wissenschaftliche Klarheit und Rechtssicherheit unter den Ärzten zu sorgen.

Die Experten fordern, die existierende Leitlinie um praxisnahe Empfehlungen zu ergänzen, in denen für Einzelfälle festgelegt ist, ob Kompressionsstrümpfe eingesetzt werden sollen. Dafür soll zunächst in biomechanischen Testungen von MTPS herausgefunden werden, welcher Strumpf welche Wirkung hat. Zudem wollen sich die Experten für die Durchführung einer klinischen Studie einsetzen.

 

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