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Ärzte erwarten Praxis-Sterben

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Die große Mehrheit der Ärzte in Deutschland rechnet mit deutlichen Mediziner-Engpässen in den Kliniken, einem Praxis-Sterben und dem weiteren Abwandern junger Mediziner. Das ergab eine am Mittwoch in Köln vorgestellte Studie, die sich auf die Befragung von 300 Medizinern stützt. Demnach erwarten 97 Prozent der Ärzte, dass bis 2010 mangels Nachfolger zahlreiche Praxen schließen werden. Knapp 89 Prozent gehen von Mediziner-Mangel in den Krankenhäusern aus. Der Vizepräsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery, bezeichnete die Zahlen als „alarmierend“.

Mehr als neun von zehn Klinikärzten verlangten bessere Arbeitsbedingungen und höheren Lohn. Niedergelassene Ärzte sehen sich durch eine weitere Öffnung der Kliniken im ambulanten Bereich bedroht. Die Studie wurde vom F.A.Z.-Institut, Deutscher Ärzteversicherung und DBV-Winterthur in Auftrag gegeben. Nach deren Angaben handelt es sich um eine Repräsentativbefragung, die allerdings bereits im Oktober vergangenen Jahres gemacht wurde.

Fazit ist auch, dass die medizinische Versorgung der Bevölkerung bedroht ist - besonders in ländlichen Regionen, wo bereits heute teilweise keine flächendeckende Versorgung über Fachärzte mehr sichergestellt werden könne. Zugleich stellt das „Dossier“ eine Unsicherheit bei den Patienten mit Blick auf die Gesundheitsreform fest: Acht von zehn Ärzten gaben an, häufig etwa nach Leistungskürzungen durch die Krankenkassen befragt zu werden oder nach den Kosten für medizinische Zusatzleistungen, die nicht von den Kassen übernommen werden.

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