Die internationale Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen darf den Opfern des Zyklons in Myanmar helfen: Ein erstes Frachtflugzeug, das mit 40 Tonnen Wasser- und Sanitärausrüstung, Hilfsgütern, Medikamenten und therapeutischen Nahrungsmitteln beladen ist, hat die Landeerlaubnis erhalten und soll Europa am heutigen Freitagnachmittag verlassen. Teams von Ärzte ohne Grenzen werden das Material in Empfang nehmen und schnellstmöglich in den am stärksten betroffenen Gebieten verteilen.
Laut Ärzte ohne Grenzen werden dringend weitere technische Experten und Nachschub benötigt. Viele Mitarbeiter warteten in verschiedenen Ländern auf ihre Visa; zusätzliche Frachtflugzeuge stünden für den Abflug in den nächsten Tagen bereit, hätten aber noch keine Landeerlaubnis von den Behörden erhalten. Teams von Ärzte ohne Grenzen helfen derzeit unter anderem in Rangun und Umgebung sowie im Irrawaddy-Delta im Westen des Landes.
"Zusätzliche Teams und Material sollten möglichst rasch eintreffen, damit wir unsere Hilfeleistung steigern können. Das Ausmaß der Zerstörung und das Leid sind immens", sagt Hugues Robert, Leiter der Notfalleinsätze von Ärzte ohne Grenzen in Genf. "Der Fakt, dass wir grünes Licht für die Landung eines ersten Frachtflugzeugs am Samstag haben, ist ein positives Zeichen. Denn ohne dieses Material und weitere Mitarbeiter können wir den riesigen Bedürfnissen nicht begegnen."
Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen, die bereits vor dem Zyklon in Myanmar/Birma im Einsatz waren, reagierten sofort nach dem Wirbelsturm und verteilten Nahrungsmittel, elementare Hilfsgüter, leisteten medizinische Hilfe und verbesserten den Zugang zu sauberem Wasser. Insgesamt arbeiten derzeit 43 internationale und mehr als 1.200 nationale Mitarbeiter der Organisation in dem Land.
Derzeit sind Helfer der Organisation mit zwei Booten im südwestlichen Zipfel des Irrawaddy-Deltas im Einsatz, hauptsächlich in Haigyi, Tongwa und Pyinsalu, wo rund 95 Prozent der Häuser zerstört wurden. Bis jetzt wurden neun Lastwagenladungen mit Hilfsgütern, darunter 14.000 Plastikplanen, 62 Tonnen Reis, Öl, Fisch und therapeutische Nahrungsmittel, in den Ort Bassein entsandt. Die Helfer von Ärzte ohne Grenzen haben seit Mittwoch Hunderte medizinische Konsultationen durchgeführt. Die Hälfte der Patienten kam mit Verletzungen zu den Helfern. Viele Menschen leiden an Durchfallerkrankungen,
Fieber und Infektionen der Atemwege.
Zwischen Rangun und Labutta erkunden Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen die Lage mit Lastwagen, unter anderem auch in dem schwer getroffenen Ort Bogale. Die Helfer verteilen Nahrungsmittel und leisten medizinische Hilfe für die Bevölkerung. Entsprechend den Bedürfnissen folgen unmittelbar nach der Lagebestimmung jeweils Lastwagen mit zusätzlichem Nothilfematerial. Die verteilten Nahrungsmittel stammen aus Lagerbeständen von Ärzte ohne Grenzen sowie vom Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP).
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