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Ärzte dispensieren Vitaminprodukte

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Immer mehr deutsche Ärzte geben freiverkäufliche Präparate in unmittelbarer Nähe der Behandlungsräume ab. Über diesen gesetzlichen Graubereich berichtet das ARD-Magazin Panorama heute Abend um 21.45 Uhr in dem Beitrag „Dubiose Nebengeschäfte: Ärzte als Pillenhändler“.

Mediziner deklarieren laut Magazin beispielsweise einen Raum ihrer Praxis als „Praxisparalleles Institut“ und melden das Gewerbe auf den Namen des Ehepartners oder einer Arzthelferin an. Im Anschluss an die Behandlung werde der Patient in diesen Raum gebeten - allerdings sei ihm nicht bewusst, dass er von der Praxis in einen Verkaufsraum wechselt.

Andere Arztpraxen präsentieren die Präparate nach Angaben der Panorama-Redaktion direkt neben dem Empfang in Vitrinen. Besonders häufig würden Vitaminpräparate und Nahrungsergänzungsmittel verkauft - nicht selten ohne ausführliche Beratung. Die Aussage „Ich fühle mich schwach“ habe einem Arzt beispielsweise ausgereicht, um ein auch in der Apotheke erhältliches Vitaminpräparat zu empfehlen, das nach Chemotherapien verabreicht wird. In Apotheken werde stärker nachgefragt und besser beraten, lautet das Fazit aus der Redaktion.

Zahlen zum Umfang gebe es kaum; das Graugeschäft nehme aber zu, berichtet das Magazin unter Berufung auf die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Einige Hersteller hätten sich auf den Präparatevertrieb durch niedergelassene Ärzte spezialisiert, Präparate anderer Hersteller seien in abgeänderten Verpackungen sowohl über Ärzte als auch in Apotheken erhältlich.

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