Die Bundesbürger gehen immer häufiger zum Arzt. Im Schnitt suchte jeder gesetzlich Versicherte zuletzt 18,1 Mal im Jahr einen niedergelassenen Arzt auf. Dies geht aus dem Barmer GEK Arztreport hervor. Deutschland nimmt damit den Angaben zufolge im Ländervergleich eine Spitzenposition ein.
Laut Report hat jeder Arzt rund 10.700 Patientenkontakte pro Jahr,das sind 224 Kontakte pro Woche. Damit liegt die Behandlungsfrequenz doppelt so hoch wie der internationale Durchschnitt. Bei rund 45 Patienten pro Werktag bleiben acht Minuten pro Patientenkontakt.
Mit den Besuchen ist auch die Zahl der ärztlichen Behandlungen gestiegen: Niedergelassene Ärzte rechneten im Jahr 2008 je Versichertem durchschnittlich 7,5 Behandlungsfälle ab. 2007 waren es noch 7,1, im Jahr 2004 sogar nur 6,5. Die Behandlungsrate stieg im Vergleich zum Vorjahr von 92,6 auf 92,9 Prozent.
Laut Barmer-Vizechef Dr. Rolf-Ulrich Schlenker muss die ambulante Versorgung stärker gesteuert werden: „Die Wirkung der Praxisgebühr ist fraglich und die grundsätzlich sinnvolle hausarztzentrierte Versorgung steckt in der Sackgasse.“ Kassen, Hausarztverbänden und Kassenärztlichen Vereinigungen sollen über gemeinsame Verträge die Versorgung steuern und die Bedarfsplanung verhandeln.
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