Alzheimer

Ärzte befürchten Versorgungskrise dpa, 24.09.2009 14:29 Uhr

Nürnberg - 

Fachärzte warnen vor einer Versorgungskrise bei der Behandlung von Alzheimer- und anderen Demenz-Patienten in Deutschland. „Durch den demografischen Wandel nehmen diese Erkrankungen zu“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), Professor Dr. Heinz Reichmann. Besonders die Zahl der über 65-Jährigen werde bis zum Jahr 2050 massiv ansteigen; damit werde es doppelt so viele neurologische Erkrankungen geben.

Zugleich habe der Fachbereich aber mit einem akuten Nachwuchsmangel zu kämpfen. „Am Krankenbett kommen nur noch rund 60 Prozent der Auszubildenden an“, sagte Reichmann. Viele Ärzte gingen ins Ausland, weil sie sich dort bessere Arbeitsbedingungen erhofften.

Der Ärztemangel zeige sich besonders in der Versorgung der Patienten. „Sie müssen die Kliniken oft schneller wieder verlassen“, sagte Reichmann. Und dies, obwohl Störungen des Nervensystems - beispielsweise nach einem Schlaganfall - häufig mit einer langen Rehabilitationsphase verbunden seien. Zudem hätten sich die Wartezeiten für Untersuchungen verlängert: Drei bis vier Monate müsse sich ein Patient beispielsweise für eine Voruntersuchung zum Karpaltunnelsyndrom, einer Nerven-Einengung an der Hand, gedulden.