Ärger mit Hochpreiser – Apotheker wirft hin Carolin Ciulli, 13.02.2024 08:50 Uhr
Apotheker Franz Josef Cüppers blickt auf 40 Jahre Selbstständigkeit zurück. Am Aschermittwoch wird er seine Apotheke St. Martin in Düsseldorf schließen. „Da steckt mein Herzblut drin“, sagt der 76 Jahre alte Inhaber. Zuletzt grämten ihn jedoch viele Dinge, denn wegen eines Hochpreisers konnte er die Liquidität zuletzt nicht halten.
Cüppers ist ein bekanntes Gesicht in Düsseldorf – und ein Apotheker vom alten Schlag. Seit 15 Jahren ist Vorsitzender des Apothekervereins von Düsseldorf und Umgebung (AvDuU). Sich selbst beschreibt er eher als Pharmazeut denn als Kaufmann. „Ich kann es nicht ertragen Politiker zu sehen, die die Systemrelevanz von Apotheken nicht verstehen und die sich mit den Entscheidungen am Ende selbst schaden.“ Die Apotheken hätten einen Versorgungsauftrag: „Alle paar Minuten kommt ein neuer Kunde in die Apotheke, und ich muss mich darauf einstellen, ihn auf den richtigen Weg zu führen.“
Standort verschlechterte sich
Bei den Protesten gegen die Pläne von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) engagierte er sich und brachte laut eigenen Angaben viel ins Rollen. Auch seine Kundschaft bedauert, dass er schließt. „Meine wirtschaftliche Situation gibt keinen Nachfolger her“, bedauert er. Die Ärztesituation habe sich zum Nachteil entwickelt, gleichzeitig seien Mitbewerber dazugekommen. „Ein Interessent hat mir vor einem Jahr schon geraten, den Betrieb zu schließen.“
Doch wegen seiner Leidenschaft für Apotheke und die Standespolitik machte er sich diesen Entschluss sehr schwer. Letztlich trieb ihn ein Hochpreiser an, einen Schlussstrich zu ziehen. Denn wie so oft ging er in Vorleistung, nachdem der Kunde eine Abtretungserklärung unterzeichnet hatte und die Versicherung zu spät zahlte. Der Großhandel übte Druck aus. „Das ist der helle Wahnsinn, ich schlafe nachts nicht mehr. Ich bin am überlegen, wie ich die Gehälter am Ende zahlen soll.“ Cüppers entschied sich, die Räume zu verkaufen und seine Finanzen damit aufzubessern.