Hilfsorganisationen

ÄoG wollen in Syrien helfen APOTHEKE ADHOC, 15.05.2012 15:17 Uhr

Berlin - 

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (ÄoG) fordert eine Genehmigung, um in Syrien arbeiten zu können. Bislang gibt es keine offizielle Erlaubnis. Verletzte und Mediziner würden gezielt angegriffen und bedroht, kritisiert die Organisation. „Die Behörden und Konfliktparteien müssen sicherstellen, dass Verletzte sofort eine lebensrettende Versorgung erhalten und medizinisches Personal ohne Angst vor Repressalien arbeiten kann“, so eine Sprecherin der Hilfsorganisation.

Obwohl eine Genehmigung bislang fehlt, sind ÄoG-Mitarbeiter in die Region Idlib im Nordwesten des Landes gelangt. Ein einheimischer Chirurg sagte: „Mit Patienten angetroffen zu werden, ist wie mit einer Waffe ertappt zu werden.“ Das Risiko, erwischt zu werden, und die Angst unter den Ärzten sei so groß, dass sie Verwundete weg schickten oder nur Erste Hilfe anböten – so könnten Einrichtungen im Fall einer militärischen Aktion schnell evakuiert werden.

Wie gefährlich die Situation in Syrien ist, erlebten die ÄoG-Mitarbeiter selbst: Bei ihrem Einsatz konnten sie 15 Verletzte operieren, dann wurden die Ärzte vor einem Angriff gewarnt und mussten innerhalb von zehn Minuten zusammenpacken.

Zurzeit unterstützt die Hilfsorganisation Netzwerke syrischer Ärzte, die von den Nachbarländern aus mit Vorräten und Medikamenten beliefert werden. Außerdem behandelt ÄoG in Jordanien und im Libanon syrische Flüchtlinge.