Aids

ÄoG: HIV-Medikamente viel zu teuer

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Deutlich zu teure HIV-Medikamente behindern nach Ansicht der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen immer noch den weltweiten Kampf gegen Aids. Zwar sei der Preis der am frühesten entwickelten Medikamente in den vergangenen Jahren enorm zurückgegangen. Neuere und verbesserte Präparate seien aber teils unbezahlbar, sagte Nathan Ford von Ärzte ohne Grenzen bei der Welt-Aids-Konferenz in Washington. „Und das sind keine Medikamente, die nur eine Minderheit der Menschen braucht.“ Aufgrund von Resistenzen, besseren Verträglichkeiten oder besseren Therapie-Ergebnissen müssten viele Menschen weltweit die neuen Medikamente einnehmen.

Ursache für die hohen Preise sind nach Ansicht der Hilfsorganisation vor allem die kommerziellen Interessen der Pharma-Konzerne. Die Konzerne verhandelten inzwischen individuell mit den einzelnen Ländern. „Die Pharmaunternehmen machen das, weil sie es jetzt machen können, sie haben die Patente auf die neueren Medikamente“, sagte Michelle Childs von Ärzte ohne Grenzen. „Da gibt es einen Interessenkonflikt von medizinischen und kommerziellen Interessen.“

Neuere Medikamente können beispielsweise in einigen Ländern in Afrika südlich der Sahara mehr als 2400 Dollar (etwa 1900 Euro) pro Mensch und Jahr kosten. Das sei rund 15 Mal so teuer wie früher entwickelte Medikamente, zeigt die jüngst veröffentlichte Ausgabe des jährlich veröffentlichten Berichts der Hilfsorganisation zu Preisen von HIV-Medikamenten.

 

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