Adipositas

OECD: Wirtschaftskrise fördert Fettleibigkeit

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Paris/Berlin -

Übergewicht und Fettleibigkeit haben in nahezu

allen europäischen Ländern in den vergangenen zehn Jahren zugenommen.

In Deutschland etwa stieg allein der Anteil der Fettleibigen an der

Bevölkerung von 13 Prozent (2003) auf 16 Prozent (2013). Das schreibt die

Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

(OECD) in dem Bericht „Gesundheit auf einen Blick: Europa 2014“.

Inzwischen ist in Europa jeder Sechste fettleibig, während es nach den OECD-Daten im Jahr 2002 jeder Achte war. Dabei dürfte auch die Wirtschaftskrise eine Rolle spielen. Denn die Analysen in einigen Ländern zeigten einen Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher oder sozialer Not und Fettleibigkeit. Davon seien Menschen mit Finanzproblemen unabhängig von ihrem Einkommen bedroht.

Viel zu viel Gewicht erhöht das Risiko, an Bluthochdruck, Diabetes,Krebs und Herz-Kreislauf-Problemen zu erkranken, betont die Studie, die von der OECD zusammen mit der Europäischen Kommission erstellt worden ist. Die erfolgreiche Behandlung solcher Krankheiten in den meisten Ländern habe zwar Fortschritte gemacht. Fettleibigkeit führe jedoch alles in allem zu mehr chronischen Erkrankungen. Sie beginnt bei einem Body-Mass-Index (BMI) von 30.

Der Report hat jedoch auch Positives zu berichten: Die Sterblichkeitsrate nach Herzinfarkten fiel nach Einweisung in die Kliniken von 2000 bis 2011 um 40 Prozent, die bei Schlaganfällen um mehr als 20 Prozent. Niedrigere Sterblichkeitsraten seien auf bessere Notfallbetreuung sowie auf größeren Zugang von Kranken zu einer speziellen Betreuung bei Schlaganfällen in einigen Ländern zurückzuführen. In den meisten europäischen Ländern habe sich auch die Überlebenschance bei Krebserkrankungen erhöht. Insgesamt sei die Lebenserwartung bei der Geburt in den EU-Ländern von 1990 bis 2012 im Schnitt um mehr als 5 auf 79,2 Jahre gestiegen.

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