Lebensrettung aus der Luft Mimoza Troni, 19.06.2016 21:19 Uhr
Anfang der 1970er Jahre hob der erste Rettungshubschrauber ab und legte damit den Grundstein für das flächendeckende Rettungssystem in der Luft. Seitdem wurden etwa zwei Millionen Rettungseinsätze geflogen. Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) ist mit 37 Stützpunkten größter Anbieter und bezieht seine Medikamente auch von niedergelassenen Apotheken.
Von ländlichen Regionen, Bergen oder Inseln kann der Weg zum nächstgelegenen Schwerpunktkrankenhaus weit sein. In solchen Fällen kommen Rettungshubschrauber zum Einsatz, da sie schnell zum Unfallort gelangen. Die Luftrettung gilt daher als schnelles und wichtiges Rettungsmittel in Deutschland.
Damit die Transporte so kurz wie möglich sind, sind die Rettungshubschrauber an regionale Krankenhäuser angegliedert. Von Klinik-Apotheken beziehen die Hubschrauber die Medikamente. Weitere Stützpunkte werden auch von niedergelassenen Apotheken beliefert.
Drei wichtige Betreiber der Luftrettung gibt es, die an 71 Standorten auf ihren Einsatz warten. Am 1. November 1970 nahm das Rettungssystem seinen Lauf als der erste ADAC-Rettungshubschrauber „Christoph 1” in München in Dienst gestellt wurde. Mittlerweile betreibt der Automobilverband 37 Stützpunkte. Die Bundespolizei stellt weitere 22 Luftrettungszentren, der Bund zwölf.
Insgesamt 55 eigene Rettungs- und Intensivhubschrauber sind für den ADAC im Einsatz, die dort als „Gelbe Engel“ bezeichnet werden. An Bord sind in der Regel ein Pilot, ein Notarzt und ein Rettungsassistent. Während die Piloten und Bordtechniker Angestellte des ADAC sind, werden Notärzte und Rettungsassistenten vom jeweils angebundenen Krankenhaus beziehungsweise den Hilfsorganisationen oder Feuerwehr gestellt. Das ist vertraglich geregelt.
Die eingesetzten Notärzte sind laut ADAC ausnahmslos hauptberuflich in großen Krankenhäusern der Region angestellt. So sollen der reibungslose operative Ablauf in der Akutmedizin sichergestellt werden und die Ärzte immer auf dem neusten Stand der Notfall- und Intensivmedizin bleiben.
Damit Patienten, die schwere Verletzungen erlitten haben, angemessen behandelt werden, sind die Rettungshubschrauber technisch und medizinisch ausgestattet. Bis zu 40 verschiedene Notfallmedikamente wie Narkotika, Antihypertensiva, Steroide und Bronchodilatatoren finden sich in den Hubschraubern.
Und auch weitere lebensrettende Behandlungen können in der Luft durchgeführt werden: Herzrhythmus, Blutdruck und der Sauerstoffgehalt des Blutes werden über verschiedene Monitorsysteme überwacht. Bei Herzrhytmusstörungen können die Notärzte auf einen Defibrillator greifen und auch die Beatmung des Patienten kann bei Bedarf durch Beatmungsgeräte sichergestellt werden. Alle medizinischen Geräte sind mobil und lassen sich von der Kabine des Fliegers entnehmen, sodass ein Patient vom Hubschrauber bis ins Krankenhauszimmer durchgängig versorgt wird.
Mit dem erfolgreichen Start des Pilotprojektes des ADAC 1970 wurde der Grundstein für das flächendeckende Rettungssystem gelegt. Mithilfe des Freistaates Bayern, der Allianz-Versicherung und des Bundesverkehrsministeriums wurde das Vorhaben umgesetzt.
Seitdem wurden fast zwei Millionen Rettungseinsätze geflogen. Etwa ein Drittel wurde durch die Bundespolizei geleistet, die ADAC war über 800.000 Mal im Einsatz. 2015 kamen die ADAC-Rettungshubschrauber über 54.000 Mal zum Einsatz, mehr als 48.000 Patienten wurden über die Luftrettung versorgt.