Entwicklungsstörungen

Abwehr deutet auf Autismus dpa, 21.11.2012 14:25 Uhr

Berlin - 

Nimmt ein kleines Kind eine abwehrende Haltung ein, wenn Eltern es zum Kuscheln auf den Arm nehmen, kann das eine Form von Autismus sein. Auch wenn das Kind Augenkontakt selbst mit vertrauten Personen meidet, könnte das ein Hinweis sein. „Autismus ist oft schwer zu erkennen. Er kann leicht mit einer Entwicklungsverzögerung oder anderen Problemen wie einer Sprachstörung verwechselt werden“, erläutert Dr. Monika Niehaus vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Thüringen.

So sprechen viele autistische Kinder bis zu einem Alter von 15 Monaten kaum oder verständigen sich nur mit Zweiwortsätzen, wenn sie zwei Jahre alt sind. „Im Gegensatz zu Kindern mit einer Sprachstörung versuchen autistische Kinder aber nicht, mit Hilfe von Gesten und von Mimik zu kommunizieren“, sagt Niehaus. „In manchen Fällen sprechen sie das Gehörte nach, ohne dafür Verständnis zu zeigen.“

Um autistische Kinder frühzeitig fördern zu können, ist es wichtig, bald die Diagnose zu stellen. Deshalb sollten Eltern mit ihrem Kinder- und Jugendarzt auch über Verhaltensweisen ihres Kindes sprechen, die sie irritieren. „Dazu gehört zum Beispiel, wenn ein einjähriges Kind sich nicht umschaut, wenn die Eltern es mehrmals bei seinem Namen rufen, oder wenn es bei Schmerz nicht weint oder auch keine Angst zeigt.“ Ein Anzeichen für eine Form von Autismus könne es ebenfalls sein, wenn das Kind bestimmte Bewegungen wiederholt oder Interesse nur an den Einzelteilen eines Spielzeugs hat.