Aus für Traditionsapotheke

Abriss-Baustelle gab Apotheke den Rest Carolin Ciulli, 23.11.2024 07:59 Uhr

Tradition endet: Die 1867 gegründete Adler-Apotheke in Haan wird zum Jahresende geschlossen. Foto: Adler-Apotheke
Berlin - 

Immer mehr traditionsreiche Apotheken schließen. In Haan trifft es die Adler-Apotheke. Den mehr als 150 Jahre alten Betrieb wird es ab Januar nicht mehr geben. Inhaberin Dr. Ulrike Peterseim betont, dass er in ihrer Hauptapotheke „aufgehen“ werde.

Peterseim führt vier Apotheken in Haan. Mit der Übernahme der 1867 gegründeten Adler-Apotheke im Jahr 1991 legte sie den Grundstein für den Verbund. 2004 kam die Schwanen-Apotheke dazu und ist seitdem ihre Hauptapotheke, die 2011 modernisiert wurde; 2006 übernahm die Pharmazeutin die Elefanten-Apotheke. Dritte Filiale ist seit 2022 die Bergische-Apotheke.

Auch ihr Mann ist in der Apothekenbranche bekannt, hat sich jedoch Anfang des Jahres aus dem operativen Geschäft zurückgezogen: Dr. Klaus Peterseim gab seine Dom-Apotheke und die Präsidentschaft beim Verband der Zytostatika herstellenden Apothekerinnen und Apotheker (VZA) ab.

Verlegung statt Schließung

Die Adler-Apotheke werde wegen „allgemeinen politischen Gründen“ geschlossen, sagt Peterseim. Wobei die Inhaberin eigentlich das Wort „Schließung“ gar nicht gebrauchen will. Sie sieht den Vorgang eher als eine „Verlegung“ innerhalb des Verbunds. Immerhin seien alle Angestellte der Adler-Apotheke weiterhin für sie tätig, betont sie.

Der Standort sei von einer weiteren „speziellen“ Situation betroffen, die die Schließung mitauslöste. Denn die Nachbarschaft habe sich verändert. Der Abriss eines Nachbarhauses habe länger gedauert als geplant. Neben dem Traditionsbetrieb in der Kaiserstraße klafft seit einiger Zeit eine Abrisslücke mit einem Rest des ehemaligen Gründerbaus. „Die ganze Straße hat dadurch an Attraktivität verloren“, so Peterseim. Die Baumaßnahmen hätten die Lage der Apotheke nicht begünstigt.