Der Berufsverband der Urologen hat Vorwürfe des Abrechnungsbetrugs bei
Beschneidungen zurückgewiesen. Das sei eine Falschmeldung, sagte der
Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Urologie, Professor
Dr. Oliver Hakenberg. Die Beanstandungen der Abrechnungen von einigen
Urologen seien „ein Beispiel für Verwaltungsbürokratismus, der sich
selbst ad absurdum führt“.
Der Radiosender NDR Info hatte berichtet, Dutzende Ärzte hätten bei den Krankenkassen die Entfernung von Vorhaut falsch abgerechnet. In Rheinland-Pfalz waren 15 Praxen betroffen, die Mediziner müssen nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung insgesamt gut 620.000 Euro Honorare zurückzahlen. In Niedersachsen werden rund 30.000 Euro zurückgefordert. Auch in anderen Bundesländern soll es laut NDR Info Auffälligkeiten gegeben haben.
Um kontrollieren zu können, ob der Eingriff tatsächlich erbracht wurde, sollten die Ärzte entweder eine Fotodokumentation oder einen pathologischen Befundbericht vorlegen, bemängelte Hakenberg. Zahlreiche Urologen hätten dagegen Widerspruch eingelegt.
„Für Patienten und Ärzte ist es sowohl abwegig wie peinlich, Genitalfotos anfertigen zu müssen, nur um die Kontrolleure der Abrechnungsstelle zufriedenzustellen“, kritisierte Hakenberg. Eine Gewebeuntersuchung zu Dokumentationszwecken sei „kostentreibender Unfug“.
APOTHEKE ADHOC Debatte