Öffentlichkeitsarbeit

„Sympathiekampagne“ für die ABDA Benjamin Rohrer, 09.04.2013 13:27 Uhr

Berlin - 

Bei der Klausurtagung der ABDA im Februar nahmen erstmals auch vier Apotheker teil, die weder von einer Kammer noch einem Verband entsandt waren. Gabriela Aures aus Bayern, Christiane Patzelt aus Brandenburg sowie Ann-Katrin Kossendey und Rolf Lachenmaier aus Niedersachsen stellten der ABDA-Mitgliederversammlung eine eigens entworfene „Sympathiekampagne“ vor. Mit dieser solle die Außendarstellung des Apothekerberufs frischer und bunter dargestellt werden, so Aures. Bis heute hat die ABDA auf den Vorschlag jedoch nicht reagiert – die Apotheker sind enttäuscht.

Die vier Apotheker hatten die Kampagne schon vor der Klausurtagung entworfen und ABDA-Präsident Friedemann Schmidt gefragt, ob sie die Plakatentwürfe auf dem Treffen allen Delegierten vorstellen könnten. Weil es eigentlich nicht üblich ist, dass nicht-entsandte Apotheker an der Mitgliederversammlung teilnehmen, musste sich Schmidt mit dem Rest der ABDA-Spitze abstimmen. Alle waren dafür, die vier Apotheker bekamen ihren Termin.

Auf den Plakaten ist jeweils eine Werbespruch zu sehen. Ein Beispiel: „45 Minuten Beratung in der Parfümerie, 20 Minuten Beratung mit dem Barkeeper, Mal schnell im Internet bestellt? Warum verzichten Sie bei Ihrer Gesundheit auf kompetente Beratung vor Ort?“ Außerdem thematisieren die Apotheker die Themen Arzneimittelfälschungen, Arzneimittelwerbung und Frauen im Apothekerberuf.

Vorstellbar sei beispielsweise, dass die Kampagne zunächst auf der Internetseite der ABDA vorgestellt werde, so Aures. Die Apotheker sind aber enttäuscht: „Wir hätten uns etwas mehr erhofft. Bis heute ist nichts passiert, die ABDA hat auf unsere Vorschläge nicht reagiert“, so Aures. Man sei auch bereit, die Motive oder Sprüche der Plakate zu überarbeiten.

Insbesondere für Aures und Kossendey ist es nicht der erste Vorstoß in Sachen Öffentlichkeitsarbeit: Kossendey war durch regelmäßige Internet-Videos bekannt geworden, in denen sie sich über die wirtschaftliche Lage der Apotheken beschwerte.

Aures hatte sich während der Proteste um die Anpassung des Fixhonorars um 25 Cent gemeinsam mit anderen Apothekern und Apothekerinnen nackt fotografieren lassen.

Beide Pharmazeutinnen waren zudem einer Einladung der ABDA zu einer Dialogveranstaltung auf dem Deutschen Apothekertag (DAT) gefolgt und hatten sich dort unter anderem mit Friedemann Schmidt ein heftiges Wortgefecht geliefert.