Noch immer haben Apotheken mit Corona-Nachwirkungen zu kämpfen. Als Masken eine Zeit lang einfach gar nicht oder extrem schwer zu bekommen waren, haben viele Apotheken alles gegeben, um FFP2-Masken für ihre Kunden zu ergattern. Noch Jahre später melden sich Betrüger – diesmal bei einer hessischen Apotheke. Der Inhaber sucht nun nach Kolleg:innen, denen es gleich ergeht.
Mit jahrelanger Verspätung bekommt er Mahnungen über ein Inkassounternehmen für angeblich Anfang 2021 bestellte und gelieferte FFP2-Masken. „Da immer mit gerichtlichen Schritten gedroht wird, suche ich nach Kollegen, die ebenfalls betroffen sind“, so der Inhaber.
Er habe im Februar 2021 tatsächlich zweimal FFP2-Masken bei „Hygiene Handelskontor München“ von Tobias Biehler bestellt und diese natürlich auch bezahlt. „Nach etwa neun Monaten kommt plötzlich über ein Inkasso-Büro eine Zahlungsaufforderung über eine dritte Lieferung Mitte Februar 2021 über 8000 Euro zuzüglich 1000 Euro Inkasso-Zinsen.“ Der Apotheker ist irritiert. Eine dritte Bestellung oder Lieferung hat es nie gegeben, und vor der Forderung bekam er auch nie eine Rechnung oder Mahnung.
Da im Abstand von etwa neun Monaten nun immer wieder Mahnungen eintrudeln, hat der Apotheker das Ganze an seinen Rechtsanwalt übergeben und sucht den Austausch mit anderen Apotheker:innen, die mit der dubiosen Firma zu tun haben.
Schon im vergangenen Jahr wurden Fälle öffentlich, bei denen Betrüger Mahnbescheide für angebliche Maskenlieferungen aus dem Jahr 2020 an Apotheken schickten. Eine Apotheke aus Gelsenkirchen hatte zwei Inkassobriefe erhalten, ohne vorherige Rechnung oder Zahlungserinnerung. Und bestellt wurde auch gar nichts, geschweige denn geliefert. Dem Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL) waren bereits mehrere Fälle bekannt.
Bei Google gibt es zum „Handelskontor München“ mehrere kritische Rezensionen, die aufhorchen lassen:
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