Im Schnitt kommen in Baden-Württemberg knapp 4800 Einwohner auf eine Apotheke. In Steinheim am Albuch müssen die rund 9000 Bewohner jetzt mit einem Betrieb auskommen. Ausbüttel fiel der Entschluss nicht leicht: „Es ist schwer eine Apotheke zu schließen, sie ist ein Teil von mir“, sagt sie.

Kleine Apotheke soll wachsen

2010 übernahm sie die beiden Apotheken in dem Ort. Damals führte sie bereits zwei Jahre die etwa sieben Kilometer entfernte Karl-Olga Apotheke in Heidenheim. Die beiden „kleinen“ Betriebe kamen als Filialen zur Center-Apotheke dazu. 2022 renovierte die Apothekerin die Steinhirt Apotheke und baute unter anderem einen Kommissionierautomaten und einen weiteren Kassenplatz ein.

Der zusätzliche HV-Platz wurde bereits damals mit Blick auf eine mögliche Schließung der Albuch Apotheke eingerichtet. „Ich dachte mir damals, dass wir dann dort besser arbeiten können.“ Doch den Gedanken an eine Schließung schob Ausbüttel zunächst zur Seite. „Ich dachte, es wird anders.“ Allerdings verschärfte sich der Personalmangel, vor allem PTA konnte sie nicht finden.

Personallage ändert sich nicht

„Vergangenes Jahr habe ich gemerkte, es wird nicht anders“, gesteht sie sich ein. Sie entschloss sich, eine Apotheke in dem Ort zu schließen. Seit Ostern ist die Steinhirt Apotheke der alleinige Versorger. „Die Kunden sind traurig, auch weil es die älteste Apotheke im Ort war. Natürlich sind sie auch froh, dass die andere geblieben ist.“

Ausbüttel will sich jetzt stärker auf die verbliebene Apotheke konzentrieren und diese weiter ausbauen. „Die Apotheke soll größer werden.“ Das komplette Team sei in die Filiale überführt worden. „Damit können wir weitere Services wie pharmazeutische Dienstleistungen anbieten.“ Zudem seien die Öffnungszeiten ausgeweitet worden, da jetzt kein Personalmangel mehr herrsche.