In Deutschland leben nahezu doppelt so viele HIV-infizierte und aidskranke Menschen wie noch vor 15 Jahren. Gegen Ende des Jahres werde ihre Zahl erstmals die Marke von 75.000 erreichen, teilte die Deutsche Aids-Stiftung am Donnerstag in Bonn bei der Vorlage ihres neuen Jahresberichts mit. Grund sei die wegen verbesserter medizinischer Versorgung erhöhte Lebenserwartung der Betroffenen. Viele von ihnen lebten allerdings in materieller Not und seien auf Hilfe angewiesen.

Ende 2011 lebten in Deutschland laut Robert Koch-Institut (RKI) nach einer geschätzten Zahl von 2800 Neudiagnosen etwa 73.000 Menschen mit HIV oder Aids.

Nach einem starken Spendenrückgang 2010 hat sich die finanzielle Situation der Stiftung 2011 wieder verbessert. Eine Erbschaft von 320.000 Euro, eine Kunstauktion mit 325.000 Euro Erlös und die Erhöhung der Zuwendungen der privaten Krankenversicherungen haben der Stiftung Luft verschafft und die Einnahmen auf 3,86 Millionen Euro ansteigen lassen. Dadurch habe erheblich mehr Menschen geholfen werden können, als im Vorjahr.