Infektionskrankheiten

63 Prozent mehr FSME-Fälle dpa, 29.05.2012 12:58 Uhr

Berlin - 

In Deutschland ist die Zahl der von Zecken übertragenen Hirnhautentzündungen deutlich gestiegen. Aktuellen Daten des Robert Koch-Instituts zufolge wurden 2011 bundesweit 423 Fälle von FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) gemeldet. Das waren 63 Prozent mehr als 2010, als nur 260 FSME-Erkrankungen gezählt wurden. Das Risiko für eine Ansteckung besteht besonders im Süden Deutschlands, vor allem in Baden-Württemberg, Bayern, Südhessen und Thüringen.

Insgesamt wurden 140 Kreise als FSME-Risikogebiete ausgewiesen, in denen eine Impfung empfohlen wird. Das sind drei mehr als im Vorjahr. Erstmals gibt es mit dem Saar-Pfalz-Kreis auch im Saarland ein Risikogebiet. „Die insgesamt langsame Zunahme der FSME-Risikogebiete in den letzten Jahren fand fast ausschließlich in den süddeutschen Arealen statt“, heißt es im Epidemiologischen Bulletin. Die Experten schätzen, dass das FSME-Virus auch in den östlichen Bundesländern, wo es in den 60er bis 80er Jahren verbreitet war, noch latent vorhanden ist.

Zecken können neben FSME auch Borreliose übertragen – und zwar überall in Deutschland. Anders als gegen FSME gibt es gegen Borreliose keinen Impfschutz. Experten raten deshalb dringend zu Vorsorge, körperbedeckender Kleidung und dem abendlichem Absuchen auf Zecken. Frühzeitig entfernt, sinkt die Gefahr, dass die Tiere genügend Viren für eine Infektion absondern.