Abhängigkeit

560.000 Internetsüchtige APOTHEKE ADHOC, 28.09.2011 14:47 Uhr

Berlin - 

Rund 560.000 Menschen in Deutschland sind internetabhängig, weitere 2,5 Millionen werden als problematische Internetnutzer angesehen. Zu diesem Ergebnis kommt eine vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) in Auftrag gegebene Befragung von 14- bis 64-Jährigen. Junge Menschen sind besonders betroffen: Von den 14- bis 24-Jährigen gelten 2,4 Prozent als abhängige und 13,6 Prozent als problematische Internetnutzer.

Bei den 14- bis 16-Jährigen sind mit 4,9 Prozent mehr Mädchen als Jungen (3,1 Prozent) internetabhängig. Mehr als drei Viertel der süchtigen Mädchen nutzen vor allem soziale Netzwerke. Die Autoren der Studie vermuten, dass Mädchen und junge Frauen besonders empfänglich für die Bestätigungen durch soziale Netzwerken sind und sich daher eher eine Abhängigkeit entwickelt.

Als internetabhängig gilt, wer fast nur noch in der virtuellen Welt lebt. Betroffene verlieren das Zeitgefühl, wenn sie im Internet sind, und leiden an Entzugserscheinungen, wenn sie nicht online sind. Viele Internetsüchtige gehen nicht mehr zur Schule oder zur Arbeit, vernachlässigen soziale Kontakte oder verwahrlosen sogar körperlich.

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans (FDP), erklärte die Computerspiel- und Internetsucht zum Schwerpunkt ihrer Arbeit im nächsten Jahr. Präventionsmaßnahmen, aber auch standardisierte Diagnose- und Behandlungsleitlinien seien notwendig. Besonders suchtgefährdende Spiele sollten anhand klarer Kriterien ermittelt werden und eine höhere Altersbewertung erhalten, so Dyckmans.