50 Tonnen Wasser zerstörten Apotheke Sandra Piontek, 23.09.2023 08:58 Uhr
Die Schalker-Apotheke musste kürzlich nach einem massiven Wasserschaden schließen. Damit fiel die einzige Offizin in Schalke, einem Stadtteil von Gelsenkirchen, für etwa 20.000 Einwohner kurzfristig weg. Umso erleichterter ist Inhaber Dr. Michael Böing über die am 20.September erfolgte Neueröffnung: „Wir haben eine Art Notapotheke in Übersee-Containern geschaffen.“
In der Wohnung direkt über Böings Geschäft platzte am 18. August eine Wasserleitung und verursachte durch das Austreten von etwa 50 Tonnen Wasser einen immensen Schaden am Gebäude sowie der Apothekeneinrichtung. „Der Wasserspiegel war derart hoch, dass die Feuerwehr nicht imstande war, die Wohnungstür zu öffnen. Sie musste sich über ein eingeschlagenes Fenster Zutritt verschaffen“, so Böing.
Das Wasser drang dabei durch die Zwischendecke bis in die Apotheke und zerstörte dabei die Elektrik. „Glücklicherweise konnte durch den schnellen Einsatz des gesamten Teams aber etwa 90 Prozent der Ware gerettet werden“, so der Inhaber. Personen seien nicht zu Schaden gekommen.
Medikamente in der Kirche
Zunächst seien die Medikamente in der Garage gestapelt worden. Aber relativ schnell folgte ein Angebot der katholischen Kirche: „Wir konnten dort unsere gerettete Ware zwischenlagern“, so der Apotheker. Es folgte eine Kernsanierung der Räume: „Für die möglichst zeitnahe Wiederinbetriebnahme mussten wir uns was einfallen lassen. Wir haben eine Firma engagiert, die auch damals bei den Flutschäden im Ahrtal geholfen hatte. So konnten wir von der dort gesammelten Erfahrung profitieren“, so der Inhaber. Die Idee: Eine Notapotheke in Übersee-Containern errichten. „Wir haben vier solcher Container aufgestellt und darin eine Ersatzapotheke eingerichtet.“
Die behördlichen Genehmigungen dauerten dank der Firma nur knapp eine Woche. Die Endabnahme der Amtsapothekerin stand einen Tag vor der Eröffnung noch aus: „Behördlich war soweit alles geklärt, wir warteten nur noch auf die Endabnahme. Nachdem das Warenlager in die Container eingeräumt wurde freuten wir uns auf die Wiedereröffnung“, so Böing.