Lunapharm

4651 Packungen aus griechischer Apotheke

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Berlin -

Das im Zentrum des Pharmaskandals in Brandenburg stehende Unternehmen Lunapharm hat nach Erkenntnissen der Behörden zwischen 2015 und 2017 von einer griechischen Apotheke, die auch gestohlene Krebsmedikamente vertrieben haben soll, 4651 Arzneimittelpackungen bezogen. Dies teilte das Potsdamer Gesundheitsministerium aufgrund einer parlamentarischen Anfrage des CDU-Abgeordneten Raik Nowka mit.

Nach derzeitigem Erkenntnisstand habe das Unternehmen daneben Ausgangsstoffe für die Herstellung von Arzneimitteln von 17 Lieferanten und noch Ware für den Großhandel bezogen. Zur Frage der womöglich unsachgemäßen Lagerung von Medikamenten, die deshalb dann nicht mehr wirken könnten, schrieb das Ministerium: „Die bisherigen bei der Lunapharm Deutschland GmbH durchgeführten Inspektionen ergaben bislang keine Anhaltspunkte, die auf insoweit unsachgemäße Transporte beim Bezug von Arzneimitteln von Dritten schließen lassen.“

Mehrfach erklärte das Ministerium, dass die Landesregierung noch mit der Aufarbeitung des Falles befasst sei. Im Aufarbeitungsprozess werde auch geprüft, ob ein Rückruf schon früher hätte erfolgen müssen. Derzeit arbeitet eine Expertenkommission an der Analyse. Mit einem ersten Ergebnis wird Ende August gerechnet.

Bei der zweiten Sondersitzung des Gesundheitsausschusses des Brandenburger Landtages war bekannt geworden, dass das Gesundheitsministerium deutlich früher über die Verdachtsmomente gegen Lunapharm informiert war. Demnach informierte der zuständige Dezernatsleiter bereits am 23. März 2017 das Ministerium über eine Inspektion bei Lunapharm wegen des „unrechtmäßigen Bezugs von Arzneimittel aus Griechenland“. Diese Mail ging an die für Arzneimittel zuständige Abteilungsleiterin im Ministerium.

Derselbe Dezernatsleiter wandte sich dann am 28. März an das Bundeskriminalamt mit der Bitte um Unterstützung und verwies dabei auf Rechtshilfeersuchen aus Griechenland. Nach Angaben der AfD-Fraktion, die bereits Akteneinsicht erhalten hat, trug diese Mail den Titel „Inverkehrbringen von gestohlenen und doppelt abgerechneten Arzneimitteln“. Bereits im März 2017 lagen auch erste Hinweise auf mögliche Diebstähle in Griechenland vor.

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