Infektionskrankheiten

440 Cholera-Tote in Haiti dpa, 04.11.2010 09:40 Uhr

Berlin - 

Die Zahl der Cholera-Toten in Haiti ist inzwischen auf 440 gestiegen. Medienberichten zufolge ist auch die Zahl der Erkrankten auf mittlerweile mehr als 6000 angestiegen. Die Hilfsorganisationen und die in Haiti stationierte UN-Mission „Minustah“ setzten unterdessen ihren Kampf gegen eine Ausweitung der Epidemie fort.

Die Vereinten Nationen wiesen den Verdacht zurück, ihre UN-Soldaten aus Nepal hätten die Cholera nach Haiti eingeschleppt. In der Region „Artibonite“, in der die UN-Camps der Nepalesen liegen, seien unmittelbar nach dem Ausbruch der Epidemie Untersuchungen angestellt worden, erklärte „Minustah“ in Port-au-Prince. Diese hätten nachgewiesen, dass es dort keine Choleraerreger gegeben habe.

Am Montag hatten die Gesundheitsbehörden Haitis mitgeteilt, dass der in Haiti aufgetretene Cholerastamm mit Stämmen aus Südasien verwandt sei und deshalb möglicherweise von dort eingeschleppt worden sei. Vor dem Stützpunkt der Nepalesen, die Teil der Stabilisierungstruppe der UN in Haiti sind, war es bereits zu wütenden Demonstrationen der Bevölkerung gekommen.

Die Cholera war am 20. Oktober in der zentralen Region Artibonite ausgebrochen. Es ist in Haiti üblich, dass sich die Menschen in den Flüssen waschen und deren Wasser ungereinigt trinken.