Drogenkonsum

39 neue Psycho-Substanzen

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Der Drogenkonsum in Europa bleibt relativ stabil, der Konsum bekannter Rauschgifte wie Kokain oder Cannabis geht vielerorts sogar zurück – doch neue synthetische Drogen überfluten den Kontinent im Rekordtempo. Die Verkäufer der sogenannten „Legal Highs“ seien den Behörden immer einen Schritt voraus, weil sie in der Lage seien, schnell neue Alternativen zu verbotenen Produkten anzubieten, heißt es im Jahresbericht der EU-Drogenbeobachtungsstelle (EBDD).

Nachdem EBDD und Europol 2010 den historischen Höchstwert von 41 neue Drogen (im Vergleich zu 24 im Jahr 2009) registriert hatten, droht 2011 zum neuen Rekordjahr zu werden. Bisher seien dieses Jahr über das 1997 eingerichtete Europäische Frühwarnsystem schon 39 neue Substanzen gemeldet worden. Auch die Zahl der Shops, die vorgeblich psychoaktive Produkte verkaufen, stieg bis Juli dieses Jahres mit rund 600 auf einen Rekordwert.

Synthetische Drogen, einschließlich Ecstasy und Amphetaminen, werden in Europa aus eingeführten chemischen Grundstoffen illegal produziert. Die Hersteller wenden dabei laut EBDD immer ausgefeiltere Techniken zur Umgehung der Vorschriften an. Der Markt werde dabei zunehmend komplexer.

Die EU-Kommission prüft derzeit, wie Europa neue Substanzen überwacht und darauf reagiert. Die EBDD mit Sitz in Lissabon liefert lediglich Daten und Statistiken. Prävention und Bekämpfung liegen in den Händen der Mitgliedsstaaten.

 

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