Weil sie kontaminierte Spritzen für Operationen bereitgestellt hatte, muss eine OP-Schwester aus den USA für 30 Jahre ins Gefängnis. Das Bezirksgericht des Bundesstaats Colorado sah es als erwiesen an, dass die 26-Jährige Fentanyl entwendet und sich selbst injiziert hatte, das eigentlich für Patienten bestimmt war. Anschließend habe sie die benutzten Spritzen mit Salzlösung aufgefüllt und zurück zum Operationsbesteck gelegt. Die Verurteilte sei sich ihrer Hepatitis-C-Infektion bewusst gewesen.
Zwischen Oktober 2008 und April 2009 soll die Verurteilte im Rose Medical Center in Denver mehr als 20 Fentanyl-Spritzen für eigene Zwecke benutzt und ersetzt haben. Positiv auf die Droge getestet, wurde ihr im April gekündigt. Anschließend soll sie bis Juni 2009 im Audubon Surgical Center in Colorado Springs wie zuvor in Denver verfahren sein. Mindestens 35 Patienten haben sich Schätzungen zufolge so mit Hepatits C infiziert.
Im vergangenen Juli wurde die ehemalige OP-Schwester angeklagt. Vom Gericht als „Gefahr für die Allgemeinheit“ eingestuft, war sie während der Verhandlungen inhaftiert. Einen Vergleich, der eine Haftstrafe von 20 Jahren vorsah, lehnte das Gericht Mitte Januar dieses Jahres ab: Die Strafhöhe habe die Interessen der Opfer nicht ausreichend berücksichtigt.
Nach Ende ihrer 30-jährigen Haftstrafe wird die Verurteilte für drei Jahre unter Führungsaufsicht stehen. Rund 500.000 Dollar (umgerechnet etwa 370.000 Euro) muss sie an die beiden Kliniken zahlen, weitere 1000 Dollar für gemeinnützige Zwecke.
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